Südkorea will im Cyberwar aufrüsten
Südkorea schickt sich an, seine defensiven und offensiven Kräfte im Cyberwar gegen Nordkoreas Hacker zu verstärken. Unter anderem soll das Personal des "Cyberkommandos" auf 1000 Mitarbeiter verdoppelt werden.
Südkorea will offenbar seine defensiven und offensiven Kräfte im Cyberwar verstärken, wie die Tageszeitung Korea Joongang Daily unter Bezug auf das Verteidigungsministerium berichtet. Die Maßnahme soll Teil eines umfassenden Verteidigungsplans sein, der auf eventuelle Bedrohungen aus Nordkorea abzielt. Neben der Entwicklung von "Waffen" für die virtuelle Kriegsführung soll laut Bericht auch das Dienstpersonal des "Cyberkommandos“ auf 1000 Mitarbeiter verdoppelt werden. Diese Spezialeinheit wurde 2010 ins Leben gerufen, um mutmaßlich von Pjöngjang gesteuerten Hackerangriffen begegnen zu können.
Die südkoreanische Regierung warf dem verfeindeten Norden bereits mehrfach vor, die zivile Luftfahrt und Handelsschiffe mit GPS-Störsignalen sabotieren zu wollen und Regierungs- und Bankwebsites gehackt zu haben. Im Juni diesen Jahres hatte Seoul Pjöngjang verdächtigt, hinter dem Cyberangriff auf den internationalen Flughafen Incheon zu stecken. In dem Fall wurde ein 39-jähriger Mann verhaftet, der im Auftrag nordkoreanischer Agenten mit Malware verseuchte Online-Spiele vertrieben haben soll. Die damit infizierten Rechner sollten offenbar als Botnetz fungieren und das Computersystem des Flughafen per DDoS lahmlegen.
2011 hob die südkoreanischen Polizei einen Hackerring aus, an dem auch nordkoreanische Programmierer beteiligt gewesen sein sollen. Inzwischen soll Hacking auch eine wichtige Devisenquelle für Nordkorea sein. Von Pjöngjang wurden bislang entsprechende Vorwürfe aus dem Süden dementiert. (axk)