Supercomputer 2011: Mit GPUs auf dem Weg zum Exaflops-Rechner
Nvidias CEO Jen-Hsun Huang erläutert zur Eröffnung der Supercomputer-Konferenz 2011 den Weg hin zu Exascale-Systemen und wie der Spiele- und Grafikmarkt als treibende Kraft dabei mithilft.
Jen-Hsun Huang, dem eloquenten Chef von Nvidia, fiel in diesem Jahr die Ehre zu, die Supercomputer-Konferenz 2011 eröffnen zu dürfen, die mit der Rekordzahl von über 11.000 Teilnehmern die Möglichkeiten des Konferenzzentrums in Seattle mehr als ausreizte. Während im Vorjahr Nvdias Chefwissenschafter Bill Dally den Weg hin zu Exascale-Systemen mit konkreten Architekturvorstellungen untermauerte,orientierte sich Huang bei der Frage, wie man zu Exascale kommen könne, mehr an dem Bestseller-Buch von Clayton M. Christensen aus dem Jahre 2002: "The Innovaters Dilemma: When New Technology Causes Great Firms to fail."
Bei seinem geschichtlichen Rückblick gab Huang frank und frei zu, dass Nvidia in den 90er-Jahren, als letzte gegründete Grafikchipfirma überhaupt, gar keinen Business-Plan hatte. Man habe lediglich das Glück gehabt, dass das 3D-Spiel Quake von ID-Software, das erste auf Basis von OpenGL, einen immensen Erfolg hatte. So stieg die Nachfrage nach den Nvidia-Chips mit OpenGL-Unterstützung in kürzester Zeit drastisch an: Eben das Glück, zur richtigen Zeit mit einem Produkt zur Stelle zu sein und die Marktbedeutung von Teenagern nicht zu unterschätzen.
Heute sind es Spiele wie Battlefield 3 von Electronic Arts und Ubisofts Assassin's Creed Relevations, die mit ihren hohen Grafik- und Physikanforderungen die Massenbasis für neue Chips lieferten. Battlefield 3, meinte Huang, hat in der ersten Woche bereits 300 Millionen Dollar eingespielt, das habe noch kein Blockbuster geschafft. Und so liefern solche Highend-Spiele die ökonomische Grundlage für GPU-Architekturen, die sich auch hervorragend für den High-Performance-Bereich eignen. Sie sind laut Huang unerlässlich, um das ehrgeizige Exaflops-Ziel im geforderten Energieverbrauchsrahmen von 20 MWatt bis 2019 zu erreichen.
Huangs Betonung der Grafikseite für die Entwicklung ist wohl auch als Seitenhieb auf Intel zu verstehen. Deren kommende MIC-Architektur (Knights Corner und Knights Landing) ist ausschließlich für das High Performance Computing (HPC) konzipiert. Sie besitzt so weder eine ökonomische Massenbasis noch ist sie der technologisch treibenden Kraft des Grafik- und Spielemarktes ausgesetzt. (as)