Cebit

Supercomputer in einem Schrank

Dank kompakter Bauweise und eines speziellen Kühlverfahrens soll ein Computer-Cluster mit bis zu 2300 Kernen in einem Rack Platz finden.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Ob als Server oder als Supercomputer, in beiden Fällen soll das Resource Efficient Cloud System (RECS) auf wenig Raum hohe Rechenleistung bieten können. Es ist das bisherige Ergebnis eines Gemeinschaftsprojektes der Firma Christmann, des Paderborner Insituts PC2 (Paderborn Center for Parallel Computing) und der Fachgruppe Schaltungstechnik des Heinz Nixdorf Institutes an der Universität Paderborn (HNI). Die Kooperation fördert der Bund noch bis 2010 im Rahmen des ZIM-Programms (Zentrale Innovationsförderung Mittelstand). Zu sehen ist das RZ im Schrank auf der CeBIT in Halle 6 auf dem Niedersächsischer Gemeinschaftsstand (A36/1).

48x48: 2304 Rechenknoten könnten in der vollen Ausbaustufe im 48 Einheiten hohen Rack Supercomputerleistung bereitstellen.

(Bild: Christmann informationstechnik + medien GmbH & Co. KG)

RECS soll in der endgültigen Ausbaustufe 48 Recheneinheiten in einem Einbauschrank aufnehmen können. In eine Höheneinheit (HE) passen bis zu 48 Rechenkerne mit maximal 576 GByte RAM, so man die High-End-Module vom Typ 710 verwendet. Sie bestehen aus sechs Knoten mit je zwei Xeon-Quadcores aus Intels Nehalem-Reihe. Als Verbindungsnetz stehen dreimal 1-Gigabit-Ethernet oder optional Infiniband zur Verfügung.

Für geringeren Bedarf an Leistung gibt es Module aus der 5er- und 3er-Reihe. Das Modell RECSCOMPUTE 510 enthält 12 Knoten mit je einer Quad-Core-Xeon-CPU und maximal 8 GByte RAM, RECSCOMPUTE 310 bietet 18 Knoten bestehend jeweils aus einer Dual-Core-CPU (Core2Duo) und 4 GByte Hauptspeicher. Zur Stromversorgung sollen laut Hersteller bei voller Bestückung 30 bis 35 KW ausreichen.

Um bei dieser hohen Packungsdichte Hitzestaus zu vermeiden und das gesamte System mit einem vertretbaren Aufwand kühlen zu können, hat die Forschergruppe am HNI unter Leitung von Professor Ulrich Rückert – inzwischen am "Center of Excellence" der Uni Bielfeld tätig – ein eigenes Kühlkonzept entwickelt, bei dem die Wärmeableitung seitlich erfolgt. Derzeit finden Gespräche mit Rittal über den Einsatz deren Liquid Cooling Package statt.

In Zusammenarbeit mit dem Paderborner PC² ist eine Management-Suite entstanden, mit der Administratoren auch virtualisierte Systeme von einer Oberfläche aus verwalten können. Sie unterstützt Xen, vSphere, VirtualBox, KVM; Hyper-V ist in Vorbereitung. (rh)