Symantec sichert sich Clearwell
Die Ăśbernahme des eDiscovery-Spezialisten Clearwell ist Symantec fast 400 Millionen US-Dollar wert. Mit den Produkten soll die eigene Software verbessert werden.
Der Sicherheitsspezialist Symantec will den Softwarehersteller Clearwell fĂĽr rund 390Â Millionen US-Dollar (rund 280 Millionen Euro) kaufen. Die kalifornische Firma will Clearwells eDiscovery-Produkte nutzen, um die eigene Software "Enterprise Vault" aufzupeppen. Die Ăśbernahme soll Ende September vollzogen sein.
Der Begriff eDiscovery umschreibt die gerichtsverwertbare Analyse und Beweiserhebung elektronisch gespeicherter Informationen beziehungsweise E-Mails, wie sie unter anderem nach der US-amerikanischen Zivilprozessordnung (Federal Rules of Civil Procedure) vorzunehmen sind. So setzten etwa die Wirtschaftsprüfer von KPMG die Software von Clearwell ein, um im Zuge der Bespitzelungsaffäre bei der Telekom Dokumente des Konzerns nach Verfehlungen zu durchforsten.
Symantec zitiert eine Prognose der allgegenwärtigen Marktforscher von Gartner, der zufolge die Nachfrage nach solcher Auswertungssoftware in den kommenden Jahren ordentlich zulegen werde. Die US-amerikanische Firma veranschlagt das jährliche Wachstum bis 2014 auf durchschnittlich 14 Prozent. Dann sollen Programme für 1,7 Milliarden US-Dollar einen Abnehmer finden.
Allerdings hatte Gartner sich vor zwei Jahren noch wesentlich optimistischer gezeigt und für 2011 einen eDiscovery-Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar prophezeit. Dass das Geschäft mit diesen Produkten kein Selbstläufer ist, belegt das Beispiel Iron Mountain. Der US-Dienstleister gab kürzlich bekannt, dass man einen Großteil der digitalen Services-Sparte – darunter eDiscovery – für rund 380 Millionen US-Dollar an die Autonomy Corporation weiterreicht. (ck)