TU Darmstadt verteidigt Titel im Zehnkampf der Solarhaus-Bauer

Zum zweiten Mal in Folge hat die TU Darmstadt beim Solar Decathlon in Washington das beste Solarhaus ins Rennen geschickt.

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Von
  • Angela Meyer

"So sieht ein Siegerhaus aus" verkĂĽndet die TU Darmstadt stolz auf ihrer Website.

(Bild: Jim Tetro, U.S. Department of Energy Solar Decathlon)

Zum zweiten Mal in Folge hat die Technische Universität Darmstadt den renommierten Architektur- und Energietechnikwettbewerb Solar Decathlon gewonnen, dichtauf gefolgt von der University of Illinois. Den dritten Platz errang das Team California, die einzige nur von College-Studenten geführte Gruppe. Bei dem vom US-Ministerium für Energie bereits zum vierten Mal ausgelobten Wettbewerb präsentierten 20 in einer Vorentscheidung ausgewählte Hochschulteams ihre selbst entworfenen, gebauten und betriebenen Modellhäuser auf der National Mall in Washington. Eine Woche lang prüften die Juroren die maximal 75 Quadratmeter großen Häuser in zehn Kategorien und kürten schließlich das aus Deutschland eingeflogene Darmstädter surPLUShome als das attraktivste, effektivste und energieeffizienteste Solarhaus. Der öffentliche Wettbewerb soll die Entwicklung von Null-Energie-Häusern und deren Verbreitung fördern.

Beim Gable Home setzt die University of Illinois auf Materialien aus der Umgebung.

(Bild: Jim Tetro, U.S. Department of Energy Solar Decathlon)

Die Architektur-Fakultät der TU Darmstadt hatte bereits 2007 mit ihrem Haus überzeugt. Während das damalige Modell sehr offen wirkte, trat das mit 24 Mitgliedern vergleichsweise kleine Team diesmal mit einem monolithisch wirkenden Gebäude an, das an der gesamten Außenhülle mit Photovoltaik-Panels versehen war. Mit ihrem Einraumkonzept, das großzügige Raumgestaltung auf relativ kleiner Grundfläche ermöglicht, gewannen die Darmstädter dennoch einen ersten Platz in "Behaglichkeit" sowie einen zweiten Platz in "Warmes Wasser" und zwei dritte Plätze in "Architektur" und "Lichtkonzept". Zum Gesamtsieg trug entscheidend die maximale Punktzahl in der Disziplin "Energie" bei. Hochdämmende Außenwände, geregelte Lüftung und Wärmerückgewinnung und eine verbesserte Energiebereitstellung durch eine Wärmepumpe sorgten für Spitzenwerte bei der insgesamt gewonnenen sowie der über den Verbrauch des Hauses hinausgehenden Energie: Die Photovoltaik-Panels machen einen Energiegewinn von bis zu 11 kW möglich. Dies ist doppelt so viel, wie das Haus für die Strom- und Warmwasserversorgung benötigt.

Das Refract House des Teams California ĂĽberzeugte besonders durch sein Kommunikationskonzept.

(Bild: Jim Tetro, U.S. Department of Energy Solar Decathlon)

Allerdings lag dieses Modell auch bei den Kosten mit einem geschätzen Preis von 650.000 bis 850.000 US-Dollar im Spitzenfeld, während die günstigste beim Decathlon vorgestellte Variante für unter 80.000 Dollar realisierbar sein soll. Die Kosten für das zweitplatzierte Gable Home der University of Illinois, die bei ihrem Modell auf Materialien aus der Umgebung setzte und die Energie ebenfalls nur über Photovoltaikelemente gewinnt, wird auf etwa 250.000 Dollar geschätzt.

Das drittplatzierte Team California verbuchte mit seinem Refract House seine größten Erfolge in den Kategorien Kommunikation und Architektur. Es nutzt unter anderem das Building Dashboard der Lucid Design Group, um Energie- und Wasserverbrauch anzuzeigen und zu überwachen.

(anm)