Telekom lotet Möglichkeiten bei T-Mobile USA aus
Die verhärteten Fronten beim Verkauf von T-Mobile USA weichen auf. Die Telekom und AT&T schauen sich das Geschäft noch einmal an. Es wäre denkbar, dass sie den Wettbewerbshütern, die die Übernahme blockieren, entgegenkommen.
Die Deutsche Telekom und ihr US-Partner AT&T versuchen, die Übernahme des Mobilfunkanbieters T-Mobile USA noch zu retten. "Wir prüfen, ob und wie wir unsere aktuelle Transaktion überarbeiten können, um die erforderlichen Genehmigungen zu erhalten", erklärten die beiden Konzerne. Sie würden sich nun Zeit "für die Bewertung aller möglichen Optionen" nehmen, hieß es.
Sowohl das US-Justizministerium als auch der Netzregulierer FCC hatten sich gegen den 39 Milliarden Dollar schweren Verkauf von T-Mobile USA an AT&T ausgesprochen, weil sie fürchten, dass der Wettbewerb darunter leidet und die Kunden am Ende höhere Gebühren zahlen müssen. Auch Konkurrenten laufen Sturm. Wenn AT&T sich T-Mobile USA einverleibt, entsteht der größte Mobilfunkanbieter der Vereinigten Staaten.
Das Justizministerium hatte gegen den Verkauf geklagt. Das Verfahren wird jetzt ausgesetzt. Die zuständige Richterin Ellen Segal Huvelle gab dem entsprechenden Antrag der Firmen und des Justizministeriums statt. "Gemeinsam mit AT&T arbeiten wir an einer Lösung, die im besten Interesse unserer jeweiligen Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter ist", erklärte die Telekom. Die Firmen sollen dem Gericht bis zum 12. Januar mitteilen, wie sie sich entschieden haben. Am 18. Januar soll dann eine Anhörung stattfinden.
Zwischenzeitlich war bereits über einen Plan B spekuliert worden, etwa eine Kooperation statt eines Verkaufs. Derartige Überlegungen hatten die Unternehmen aber scharf zurückgewiesen. Die Partner betonen weiterhin: "Nur durch die Kombination unserer Netzwerke werden wir in der Lage sein, Kapazitätserweiterungen und einen verbesserten Kundenservice bereitstellen zu können."
Durch die zunehmende Verbreitung der datenhungrigen Smartphones wird es im US-Mobilfunknetz eng. Neue Frequenzen sind deshalb heiĂź begehrt. Der Satellitenfernseh-Anbieter Dish bot sich der Telekom als Partner an, wenn der Verkauf an AT&T am Ende scheitern sollte. Dish will einen eigenen Mobilfunkservice aufziehen. (jk)