Telekom setzt auf Impulse von auĂźen

Mit der neuen Strategie von René Obermann will die Telekom neue Geschäftsfelder erobern und da möglichst auch die erste Geige spielen. Dafür werde der Konzern auch wieder mehr zukaufen, sagte Technikvorstand Edward Kozel in einem Zeitungsinterview.

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Die Telekom hat ehrgeizige Ziele: Sie will weiter wachsen und setzt dafür auf neue Geschäftsfelder jenseits des Netzbetriebs. Der Konzern erhebt dabei den Anspruch, auf neuen Märkten auch vorne mitzumischen. Für die Innovationen ist der neue Technikvorstand Edward Kozel zuständig. Er gibt im Gespräch mit der Tageszeitung Die Welt das Ziel aus, "mit Produkten und Diensten in den meisten Märkten Nummer Eins oder Nummer Zwei zu sein". Der dafür nötige Schub soll von außen kommen, wenn der ehemalige Staatsbetrieb nicht aus eigener Kraft wachsen kann.

Das bisherige Verhältnis von mehr Eigenentwicklung und wenig Zukäufen werde sich "innerhalb von drei Jahren umkehren", sagte der von Cisco Systems zum Bonner Konzern gekommene Manager. Kozel ist der Mann, der die von Vorstandschef René Obermann visionierte "Telekom 2.0" Wirklichkeit werden lassen soll. Dafür müsse sich die Telekom auf die neuen, kürzeren Innovationszyklen einstellen, sagte Kozel der Welt. "Das bedeutet auch, mehr Risiken einzugehen."

Neue Geschäftsfelder rund um schnelle Internetanschlüsse sollen den Umsatzschwund im klassischen Netzgeschäft der Telekom mehr als wettmachen. Bis 2015 rechnet Obermann mit einer Verdopplung der Umsätze aus diesen Bereichen auf 30 Milliarden Euro. Das Stammgeschäft mit Anschlüssen in Festnetz und Mobilfunk soll zwar weiterhin eine tragende Rolle spielen. Doch sieht der Konzern seine Wachstumschancen in Bereichen wie dem "Connected Home".

Beim Pay-TV etwa erhebt die Telekom den Anspruch, Marktführer zu werden. Angesichts der insgesamt sehr schwierigen Marktsituation für Pay-TV in Deutschland ist das nicht gerade leicht. Branchenprimus ist Sky mit 2,5 Millionen Kunden. Darüber hinaus konkurriert die Telekom, die derzeit eine gute Million Kunden mit ihrem "Entertain"-Dienst versorgt, mit den Kabelnetzbetreibern. Auch die DSL-Anbieter O2 und Vodafone versuchen, im IPTV-Geschäft mitzumischen. (vbr)