Tiefenhirnstimulation soll automatisch auf Hirnaktivität reagieren
Über Elektroden direkt ins Gehirn gesendete elektrische Reize können gegen neurologische Bewegungsstörungen helfen. Neue Erkenntnisse aus der Forschung könnten diese Therapie deutlich effektiver machen.
- Sascha Mattke
Forscher der University of California in San Francisco haben eine Erklärung dafür gefunden, warum Tiefenhirnstimulation mit implantierten Elektroden die Symptome von Patienten mit Parkinson mildert. Sollte sich die Erkenntnis bestätigen, könnte das zur Entwicklung von Geräten führen, die Impulse nicht mehr kontinuierlich, sondern nur noch nach Bedarf ins Hirn senden. Das berichtet Technology Review.
Nach einer Studie richten sich die Neuronen im Motorcortex von Parkinson-Patienten zu sehr nach dem niederfrequenten Rhythmus, der eine Art Grundtakt für das Gehirn vorgibt. In einer weiteren Studie stellten die Forscher jetzt fest: Die Tiefenhirnstimulation verringert diese übermäßige Synchronisation. Laut Coralie de Hemptinne, einer der Autorinnen, brauchen Hirnzellen das richtige Verhältnis von Koordination und Unabhängigkeit; bei Parkinson schaffen es die Zellen im Motorcortex nicht richtig, ihre Aktivität von dem niederfrequenten Rhythmus abzukoppeln, um eine Bewegung zu initiieren.
Das letztliche Ziel ist, erklärt de Hemptinne, ein messbares Signal zu finden, das sich dafür nutzen ließe, einen Tiefenhirnstimulator automatisch richtig einzustellen. „Zurzeit funktioniert Tiefenhirnstimulation bei Bewegungsstörungen recht gut, aber immer noch nicht optimal“, erklärt sie. Heutige Stimulatoren müssen für jeden Patienten einzeln über Versuch und Irrtum eingestellt werden und reizen das Hirn kontinuierlich.
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(sma)