USA: Amazon droht mit Abzug der Drohnenforschung
Wegen der strengen Regeln für kommerzielle Drohnennutzung kann Amazon seine Paketkopter in den USA nicht unter freiem Himmel testen. Wenn sich das nicht ändere, würde man eben in anderen Staaten weiter forschen, droht das Unternehmen nun.
Weil die Regularien der US-Luftfahrtbehörde zu streng seien, hat Amazon in einem Brief an die FAA damit gedroht, die eigene Drohnenforschung notfalls komplett ins Ausland zu verlagern. Wie das Wall Street Journal schreibt, teste Amazon bereits in Großbritannien Drohnen und plane Ähnliches offenbar auch in Israel. Vor einem Jahr hatte der Onlinehändler angekündigt, Pakete per Drohne ausliefern zu wollen. Kunden könnten ihre Lieferung dann in 30 Minuten oder weniger erhalten, meint das Unternehmen.
Die US-Luftfahrtbehörde hatte Amazon im Sommer mitgeteilt, dass sie die geplanten Flüge als nicht legal ansieht. Das wurde als Fortsetzung einer rigiden Politik gegen kommerzielle Drohnennutzung verstanden. Für Unternehmen in den USA werden derzeit Ausnahmeregelungen erteilt. Solche gingen aber bislang an weniger als 10 Firmen, schreibt die US-Zeitung. In Europa gebe es Tausende genehmigte Drohnenunternehmen. Erst vor wenigen Tagen hatte die FAA aber auch eine Liste von Beinahe-Kollisionen mit Drohnen im US-Luftraum veröffentlicht. Seit Sommer gab es demnach 25 solcher Zwischenfälle mit Passagierflugzeugen und anderen Fluggeräten.
Unklar bleibt weiterhin, wie realitätsnah Amazons Ankündigungen tatsächlich sind. Unternehmenschef Jeff Bezos selbst habe zwar kürzlich erklärt, die strenge Regulierung sei die größte Hürde, nicht die Technik, schreibt die US-Zeitung. Angesichts der zumeist sehr geringen Akkulaufzeit, möglicher Hindernisse am Boden und der Frage, was bei schlechtem Wetter geschehe, gebe es daran aber Zweifel. (mho)