USA: Schulverwaltung lässt Schüler in sozialen Netzwerken überwachen
Der US-Schulbezirk Glendale in Kalifornien will genauer wissen, was seine Schüler in sozialen Netzwerken mitzuteilen haben: Für ein Jahr soll nun eine externe Firma die Kommunikation der jungen Leute überwachen.
Die Schulverwaltung von Glendale im County Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien lässt offenbar die Social-Media-Aktivitäten ihrer Schüler von einer externen Firma überwachen. Laut einem Bericht des Fernsehsenders CNN sind davon rund 14.000 Schüler ab 13 Jahren betroffen. Der beauftragten Firma Geo Listening, die sich auf derartiges Schulmonitoring spezialisiert hat, soll der über ein Jahr laufende Vertrag 40.500 US-Dollar einbringen (rund 30.000 Euro).
Das Unternehmen und Sprecher der Schulbehörde begründeten die Überwachung mit der Sicherheit der Kinder und Jugendlichen. So habe es bei dem zuvor gelaufenen Pilotprojekt, für das Geo Listening mit dem Monitoring von 9000 Schülern beauftragt wurde, unter anderem den Fall eines Jugendlichen gegeben, der über seinen Account Suizid ankündigte. Hier sei erfolgreich interveniert worden.
Geo Listening nannte gegenüber CNN keine technischen Details, wie die Schüler überwacht beziehungsweise die überwachten Accounts verifiziert würden. Offenbar wird die Kommunikation nach Schlüsselworten durchforstet, die Schulbehörde erhält dann täglich Berichte über verdächtige Postings. Zu den heiklen Themen gehören laut Bericht neben den suizidalen Tendenzen auch Drogenmissbrauch, Waffen, Gewalt und Schulabbruch.
Kritiker verurteilen die Überwachung CNN zufolge als Invasion in die Privatsphäre der Schüler. Geo-Listening-Chef Chris Frydrych erklärte, das Unternehmen helfe den Schulen lediglich, die digitale Kluft zu überbrücken. (axk)