USA wollen Mondlandestellen schützen

Seit Jahrzehnten sind die Hinterlassenschaften der Apollo-Missionen unberührt. Weil immer mehr private Missionen zum Mond drängen, wollen die USA das lunare Museum nun schützen. Aber wie?

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Von
  • Christoph Seidler

Die erste bemannte Mondlandung im Jahre 1969 war ein Jahrhundertereignis. Seit der letzten von Apollo 17 im Jahr 1972 haben keine Menschen mehr den Mond betreten, ihre Hinterlassenschaften liegen bis heute unberührt an den Landestellen der Apollo-Missionen.

Doch angesichts geplanter privater unbemannter Mondmissionen, dem LunarX-Prize-Wettbewerb und der Ambitionen neuer Raumfahrtnationen wie Indien und China, sehen Experten die historischen Mondlandestätten nun gefährdet, wie Technology Review in seiner neuen Ausgabe 03/2014 berichtet (das Heft können Sie online bestellen).

Henry Hertzfeld vom Space Policy Institute an der George Washington University in Washington sieht in der Bewahrung der Stätten eine Art lunaren Denkmalschutz: „Wenn wir unterstellen, dass diese Orte einen Wert für die Mensch- heit haben, dann macht es Sinn, sich Gedanken über ihren Schutz zu machen– und sei es nur vor zufälliger Zerstörung.“

Zwar hat die Nasa bereits Empfehlungen für das Verhalten von Rovern erlassen, sie sind jedoch unverbindlich. So haben einzelne US-Bundesstaaten die Mondlandestellen bereits in ihre Denkmallisten aufgenommen. Und seit Sommer 2013 beraten Kongressabgeordnete über den Entwurf für einen „Lunar Landing Legacy Act“. Der sieht vor, das zurückgelassene Gerät zum US-Nationalpark zu erklären und dem Innenministerium in Washing- ton zu unterstellen.

Allerdings verstößt er nach Meinung von Experten gegen das Völkerrecht, das vorsieht, dass der Weltraum einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper keiner nationalen Aneignung unterliegt.

So geht die Debatte weiter. Hertzfeld strebt ein länderübergreifendes Abkommen an, andere wollen die Landestätten nach Vorbild des Unesco-Welterbes zu schützen.

Mehr dazu in Technology Review 03/2014:

(jlu)