Ubisoft senkt Umsatzprognose um ĂĽber 500 Millionen US-Dollar
Nachdem das französische Unternehmen aufgrund von Release-Verschiebungen und schlechten Verkaufszahlen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr korrigierte, brach der Kurs drastisch ein.
Der französische Spieleentwickler und Publisher Ubisoft hat seine Umsatzerwartungen für das bis April 2014 laufende Geschäftsjahr drastisch nach unten korrigiert: Das Unternehmen geht statt der ursprünglich geplanten 1,94 Milliarden US-Dollar nur noch von einem Umsatz in Höhe von 1,38 Milliarden US-Dollar aus. Nachdem Ubisoft zuvor einen Gewinn für das laufende Geschäftsjahr von 100 bis 125 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte, rechnet das Unternehmen nun mit einem operativen Verlust von 40 bis 70 Millionen Euro.
Nach Bekanntgabe der um 560 Millionen US-Dollar nach unten berichtigten Prognose brach die Ubisoft-Aktie um bis zu 32 Prozent ein – und fiel damit auf ein Acht-Monats-Tief von 7,55 Euro. Die Nervosität war auch am Handelsvolumen abzulesen, das innerhalb der ersten 30 Handelsminuten nach der Ankündigung acht Mal so hoch lag wie sonst an einem gesamten Durchschnittstag.
(Bild:Â Ubisoft)
Ubisoft hatte kurz zuvor den Verkaufsstart der Titel "Watch Dogs" und "The Crew" verschoben – und damit zwei potenzielle Zugpferde für das kommende Weihnachtsgeschäft aus dem Rennen genommen. Die überraschende Release-Verschiebung von "Watch Dogs" bringt auch Sony in Schwierigkeiten, da er als Starttitel für die im November erscheinende Playstation 4 bereits im Bundle mit der Konsole angeboten worden war. "Das eigentliche Problem mit der Verschiebung ist, dass Ubisoft das Weihnachtsgeschäft verpasst und dass das Unternehmen an Glaubwürdigkeit verliert", kommentierten die Analysten der Investmentbank Aurel BGC Ubisofts Schritt.
Die Senkung der Umsatzprognose soll allerdings noch weitere Gründe haben: So blieben nach Angaben der britischen Website CVG die Verkaufszahlen von Ubisoft-Titel "Splinter Cell: Blacklist" und "Rayman Legends" hinter den Erwartungen zurück. Aus diesem Grund habe sich das Unternehmen auch für die Verschiebung von Watch Dogs entschieden. Laut der Stellungnahme des Herstellers im offiziellen deutschen Watch-Dogs-Forum benötigen die Entwickler die zusätzliche Zeit, um ein Game abzuliefern, das "aufzeigen soll, was wir in der nächsten Generation von Spielen sehen wollen".
Ubisoft soll davon ausgehen, von Watch Dogs rund 6,2 Millionen Exemplaren verkaufen zu können, beim ebenfalls verschobenen Autorennspiel "The Crew" rechne das Unternehmen noch mit 2,5 Millionen Exemplaren. (nij)
