Ăśberleben in der Solarbranche
Das US-Start-up SolarCity schlägt sich in der sowohl in Europa wie in den USA schrumpfenden Branche erstaunlich gut und plant nun den Börsengang in New York.
Eine Pleite nach der anderen erschüttert die Solarszene – in Europa genauso wie in den USA. Grund ist der enorme Preisverfall bei Solarmodulen – günstige Produkte aus Asien machen es zunehmend unwirtschaftlich, in den westlichen Industrieländern zu produzieren. Das Unternehmen SolarCity aus dem kalifornischen San Mateo scheint sich dem Trend zu widersetzen: Der Solarinstallateur, der erst vor sechs Jahren gegründet wurde, kündigte gerade an, dass man die notwendigen Unterlagen für einen Börsengang bei der zuständigen Securities and Exchange Commission eingereicht habe, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Der Hauptunterschied zwischen SolarCity und vielen anderen Start-ups aus der Clean-Tech-Branche scheint das eher konservative Geschäftsmodell zu sein: Statt nach revolutionärer neuer Technik zu streben, verdient die Firma ihr Geld mit der Nutzung existierender Sonnenstrommodule, hat aber ein neues Finanzierungsmodell dafür geschaffen.
SolarCity entwickelt, installiert und unterhält Solaranlagen auf den Dächern privater und kommerzieller Hausbesitzer, verlangt dafür aber keine große Vorauszahlung, sondern verleast die Anlagen nur. Produziert das System dann Strom, wird überschüssige Energie an die örtlichen Stromversorger zurückverkauft. Die Idee: Der Nutzer braucht weniger Strom vom Versorger, was die Stromrechnung so weit reduziert, dass sich die Leasingkosten typischerweise wieder ausgleichen.
Doch garantiert ist der Erfolg keinesfalls. Zwar konkurriert SolarCity nicht direkt mit den unter Druck stehenden Solarmodulherstellern. Doch Preisdruck kommt von konventionellen Energieversorgern, und das Modell funktioniert nur, solange es Subventionen fĂĽr Solarstrom gibt, die die Kostenbasis insgesamt drĂĽcken. Da diese Anreize nicht in allen 50 Bundesstaaten der USA verfĂĽgbar sind, muss SolarCity in einigen Regionen drauĂźen bleiben.
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(bsc)