Unter Druck: Nvidia löst die Übertaktungssperre für Notebook-GPUs

Nvidia nimmt die überraschend eingeführte Übertaktungssperre für bestimmte Notebook-Grafikchips wieder zurück. Mit dem März-Treiber soll Übertakten wieder möglich sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 56 Kommentare lesen
Unter Druck: Nvidia löst die Übertaktungssperre für Notebook-GPUs

Nvidia gibt nach und hebt die Übertaktungssperre für bestimmte Notebook-Grafikchips auf.

(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 2 Min.

Nachdem viele Nutzer die plötzlich eingeführte Übertaktungssperre für Notebook-Grafikchips der Maxwell-Serie kritisierten, rudert Nvidia nun zurück. Das Übertakten solle mit der im kommenden Monat erscheinenden Treiber-Version wieder möglich sein, erklärte ein Nvidia-Mitarbeiter im hauseigenen GeForce.com-Forum. Nvidia Deutschland hat das gegenüber c't noch einmal bestätigt. Wer die Overclocking-Funktion sofort wieder haben möchte, könne bis zum Erscheinen des März-Treibers die ältere Version 344.75 nutzen. Diese wurde am 18. November 2014 veröffentlicht, einige Optimierungen für neuere Spiele fehlen folglich.

Von der OC-Sperre betroffen sind Notebook-Module mit GM204-Grafikchips, also GeForce GTX 965M, GTX 970M und GTX980M. Nvidia hatte die Übertaktungsfunktion vor kurzem noch mit der Argumentation deaktiviert, dass GeForce-Notebooks nicht zum Übertakten gebaut worden seien. Nutzer riskieren laut Nvidia ernsthafte Hardware-Schäden, die bis hin zur Funktionsunfähigkeit des Notebooks führen können. Nvidia bezeichnete es als Bug, dass Nutzer mit vorherigen Treiber-Versionen (bis 347.09) ihre GeForce-Notebooks überhaupt übertakten konnten.

Nvidia musste aber schmerzlich lernen, dass diese Argumentation der Realität entgegenläuft – schließlich bewerben Hersteller wie Asus und MSI ihre Gaming-Notebooks auch mit der Option, den GeForce-Grafikchip übertakten zu können. MSI schreibt etwa zum GT72-2QD-Notebook mit GTX 970M: "Bei Prozessor (CPU) und Grafikprozessor (GPU) sind alle Übertaktungsfunktionen uneingeschränkt aktiv." Kein Wunder, dass sich zahlreiche Nutzer auf GeForce.com und anderen Hardware-Foren mächtig aufregten – und wahrscheinlich auch bestimmte Hersteller, die OC-Notebooks anbieten.

Nvidia geht mit diesem Schritt erstmals seit längerem wieder auf seine Community zu. Derweil hoffen einige Besitzer der GeForce GTX 970 noch immer auf eine Entschuldigung oder Entschädigung aufgrund des Spezifikationsskandals. Ende Januar war bekannt geworden, dass die GeForce GTX 970 weniger Rasterendstufen und L2-Cache als angegeben enthält und sich zudem nur 3,5 GByte des 4 GByte fassenden Videospeichers mit hoher Geschwindigkeit nutzen lassen. Nvidia möchte aber weiterhin ein Schuldeingeständnis vermeiden, sodass sich Betroffene keine allzugroßen Hoffnungen auf ein Entgegenkommen machen sollten. (mfi)