Verlage treten BĂĽndnis gegen "Gratis-Kultur" bei
Nach privatem und öffentlich-rechtlichem Rundfunk, Verbänden aus Musik, Buch und Film sind nun auch die Verbände VDZ und BDZV der Deutschen Content-Allianz beigetreten.
Das Bündnis der Medienbranche für ein erweitertes Urheberrecht im Internet wird breiter. Die Verbände der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage kündigten am Tag des Urheberrechts den Beitritt zur Deutschen Content-Allianz an, der schon der private und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sowie Verbände aus Musik, Buch und Film angehören. Es sei Zeit, endlich die Presseverleger im Netz zu stärken, erklärten die Verbände VDZ und BDZV am Donnerstag in Berlin. Sie forderten die Regierungskoalition auf, das sogenannte Leistungsschutzrecht umzusetzen.
Die Content-Allianz setzt sich dafür ein, dass Leistungen der Medien im Internet honoriert werden – vor allem von Netzbetreibern, Suchmaschinen und Freundschaftsportalen. Zwar gebe es etwa mit den öffentlich-rechtlichen Sendern Streit in anderen Fragen. Dies sei aber kein Hindernis, sich gemeinsam für den Schutz von Inhalten im Netz einzusetzen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Stephan Scherzer.
Verlage könnten sich bislang rechtlich nicht dagegen wehren, dass Unternehmen digitale Inhalte aus Zeitungen und Zeitschriften gewerblich nutzen, ohne dafür zu bezahlen, sagte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen. Die Verleger erwarteten die Einführung eines Leistungsschutzrechtes für die Presse in den nächsten Monaten.
Die Initiative Urheberrecht, der 29 Organisationen und Berufsverbände aus den Bereichen Journalismus, Literatur, Musik, Film und Bild angehören, forderte eine Anerkennung der Rechte von Kreativen. Die Forderungen nach vergütungsfreiem Kopieren und Veröffentlichen im Internet seien mit den Rechten von Autoren und Künstlern ebenso wenig vereinbar wie beliebige Bearbeitungen ihrer Werke durch Dritte.
Nach den Plänen der Koalition sollen Internetkonzerne wie Google in Zukunft eine Abgabe an Presseverlage zahlen, wenn sie deren Artikel in ihr eigenes Angebot einbinden. Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) will dazu einen Gesetzentwurf vorlegen. (anw)