Version 3 des von Gnome und Gimp genutzten GTK+ erschienen
Mit der neuen GTK-Generation werfen die Entwickler viele Altlasten ĂĽber Bord und fĂĽhren Neuerungen wie das CSS verwendete Theming API ein.
Die Entwickler des ursprünglich für Gimp entwickelten und mittlerweile auch von Gnome genutzten Gimp Toolkit haben die dritte Generation der GTK+ abgekürzten Grafikbibliothek freigegeben. Sie bringt viele Neuerungen und wirft zahlreiche Altlasten von GTK+ 2 über Bord, die sich über viele Jahre der abwärtskompatiblen Pflege angesammelt haben.
So nutzt die neue GTK+-Generation nun durchweg Cairo zum Zeichnen von Grafikelementen. Zur Verarbeitung der Events von Eingabegeräten setzt die Grafikbibliothek auf X Input 2 (XI2), was unter anderem die Unterstützung von mehreren Zeigegeräten verbessert. Die neue Theming API lässt sich mit dem von der Webseiten-Programmierung bekannten CSS konfigurieren. GTK-Entwickler Matthias Clasen erwähnt einige weitere Neuerungen in einem Blog-Eintrag; dort gesteht er auch ein, dass einige der für GTK+ 3 geplante Änderungen nicht rechtzeitig fertig wurden und für die nahe Zukunft auf der Todo-Liste stehen.
Das im April erwartete Gnome 3 wird bereits auf GTK+ 3 aufbauen. Damit auch GTK+-2-Programme laufen, werden viele Linux-Distributionen in den nächsten Jahren GTK+ 2 und GTK+ 3 parallel installieren, wie sie es ähnlich schon beim Umstieg von GTK+ 1 auf GTK+ 2 gemacht haben.
Für Programmierer ist der Aufwand zur Portierung von Code von GTK+ 2 auf 3 meist geringer als beim Umstieg von GTK+ 1 auf 2, da die Unterschiede nicht ganz so groß sind, wenn der Code die Funktionen aktueller GTK-2-Versionen sauber genutzt hat; Details zu den nötigen Anpassungen liefert eine Anleitung zur Migration. Eine FAQ liefert Antworten auf einige häufige Fragen und das Reference Manual gibt einige Tipps zum Kompilieren von GTK+-3.
Siehe dazu auch:
- GTK+ im heise Software-Verzeichnis
(thl)