Verwirrspiel um chinesischen Satellitenabschuss

China soll erneut einen nicht mehr benötigten Satelliten mit einer Langstrecken-Rakete abgeschossen haben.

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China soll erneut einen nicht mehr benötigten Satelliten mit einer Langstrecken-Rakete abgeschossen haben. Das geht aus einem Bericht des US-Magazins Foreign Policy hervor, auf den sich die regierungsnahe chinesische Tageszeitung China Daily in ihrer Online-Ausgabe beruft. Zwar gäbe es laut China Daily noch keine Bestätigung aus dem chinesischen Verteidigungsministerium. Das Blatt zitiert aber einen chinesischen Militärexperten, der einen Zusammenhang zwischen dem Abschuss vom 11. Januar und den Spannungen zwischen den USA und China wegen der angekündigten Lieferung von Langstreckenraketen an Taiwan ausschließt.

Bereits vor drei Jahren, in der Nacht vom 11. auf den 12. Januar 2007, hatte China von Xichang aus eine Mittelstreckenrakete ins All gefeuert. In 865 Kilometern Höhe zertrümmerte dieses Geschoss den ausgedienten Wettersatelliten Feng Yun 1C. Bei dieser Aktion handelte es sich nicht nur um Chinas ersten erfolgreichen Abschuss eines Satelliten im All, es war auch der erste Test einer sogenannten Anti-Satelliten-Waffe seit mehr als zwanzig Jahren – und das erste Mal in der Raumfahrtgeschichte überhaupt, dass ein im Erdorbit kreisender Satellit vom Boden aus abgeschossen wurde. Zwölf Tage vergingen, bis das chinesische Außenministerium zu diesem Test Stellung nahm: Man wisse nichts von dem Test, hieß es damals. Grundsätzlich aber sei China für eine „friedliche Nutzung des Weltraums“ und „gegen seine Bewaffnung und jede Form von Wettrüsten“, teilte ein Sprecher mit.
(wst)