Vivendi erzielt Rekordgewinn
Eine höhere Nachfrage nach Videospielen und auch das gute Abschneiden der brasilianischen Festnetztochter haben dem französischen Konzern zum höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte verholfen.
Belebt durch eine höhere Nachfrage nach Videospielen hat der französische Medien- und Telecomkonzern Vivendi 2011 einen Rekordgewinn verbucht. Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn sei im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 Prozent auf 2,95 Milliarden Euro gestiegen, heißt es in einer Mitteilung (PDF-Datei) des Konzerns, der zu den weltweit größten Medienunternehmen gehört. Die Zukunftsaussichten beurteilt das Unternehmen allerdings verhalten: Steigende Gewinne erwartet Vivendi wegen der wachsenden Konkurrenz im Mobilfunkgeschäft sowie höherer steuerlicher Belastungen erst wieder in 2014.
"Vivendi hat 2011 ein Rekordjahr erlebt", erklärte das Unternehmen. Der höchste Gewinn in der Unternehmensgeschichte sei auch durch das gute Abschneiden der brasilianischen Festnetztochter erreicht worden. Der Konzernumsatz stieg um 0,5 Prozent auf 28,8 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 1 Euro je Anteilsschein sowie eine Gratis-Aktie pro 30 gehaltenen Anteilen erhalten – im Vorjahr hatten sie 1,40 Euro bekommen.
Der Konzern steckt unter anderem hinter dem Computerspiele-Publisher Activision Blizzard, dem Musikverlag Universal Music Group, dem Mobilfunk-Unternehmen SFR und dem Bezahlfernsehanbieter Canal plus.
Die Mobilfunk-Tochter SFR – zweitgrößter Anbieter in Frankreich – hat nach eigenen Angaben im Januar und Februar rund 200.000 Kunden an die Konkurrenz Free verloren, die zum Jahresanfang an den Start gegangen war. Das sei etwa 1 Prozent der 21 Millionen SFR-Kunden, sagte Vivendi-Konzernchef Jean-Bernard Levy der französischen Wirtschaftszeitung Les Echos. Er kündigte angesichts eines zu erwartenden Gewinnrückgangs bei SFR in diesem Jahr drastische Sparmaßnahmen für die Konzerntochter an. (anw)