Vodafone-Sparpläne: Gewerkschaften kündigen Widerstand an

Kaum wurden Vodafones Sparpläne bekannt, regt sich Gegenwehr: Gewerkschaften und Betriebsrat sehen die Pläne als "bedrohlichste Entscheidung der Unternehmensgeschichte" und wollen dagegen ankämpfen.

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Die am Montag bekannt gewordenen Sparpläne des Telekommunikations-Riesen Vodafone bekommen Gegenwind: So sieht der Gesamtbetriebsrat von Vodafone die Pläne als "die bislang bedrohlichste Entscheidung der Unternehmensgeschichte an". Dem Management warfen die Arbeitnehmervertreter in einer gemeinsamem Mitteilung mit der IG Metall vor, die Tragweite ihrer Entscheidungen kaum zu überblicken. Der Rotstift würde genau da angesetzt, wo Vodafone ohnehin schon von den Kunden schlecht bewertet werde.

Gemeinsam kündigten Gesamtbetriebsrat und IG Metall harten Widerstand gegen das "Führen nach Kosten" an. Alle Betriebsräte und die bei Vodafone vertretenen Gewerkschaften seien zu langen Auseinandersetzungen bereit. Für den Donnerstag lädt die IG Metall zu einer Mitgliedersitzung ein, die Arbeitnehmervertreter wollen in der kommenden Woche tagen, um konkrete Schritte zu beschließen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG forderte ebenfalls zu Aktionen zur Tarifsicherung bei Vodafone auf und kündigte bereits ihre Unterstützung an.

Die Sparpläne waren am Montag an die Öffentlichkeit gelangt, nachdem eine interne E-Mail des Deutschland-Chefs Jens Schulte-Bockum den Medien zugespielt wurde, unter anderem auch heise online. Angekündigt sind darin rund 500 Entlassungen, ferner die Auslagerung von Aufgaben nach Rumänien und Indien. Ebenfalls sollten die rund 2500 Beschäftigten der Kundenbetreuung in eine Servicegesellschaft ausgegliedert werden, um so die Löhne zu senken. Laut der Gewerkschaftsmitteilung hat die Geschäftsführung Gespräche über eine Tarifbindung in der neuen Servicegesellschaft angeboten – unter der Bedingung, dass die Einstiegsgehälter um 30 Prozent sinken.

Schulte-Bockum begründete die Sparmaßnahmen in seinem Schreiben mit einem besonders harten Wettbewerb sowie „investitionsfeindlichen“ Regulierungen der Bundesnetzagentur. Ein Sprecher von Vodafone ergänzte gegenüber heise online, man wolle das Unternehmen "wetterfest machen". (axk)