Währungsturbulenzen in Venezuela kosten Telefonica Milliarden
Weil die Währung des kriselnden südamerikanischen Landes scharf abgewertet wurde, schreiben die Spanier rund 2,84 Milliarden Euro auf ihre Tochter in dem Land ab.
Anhaltende Währungsturbulenzen rund um den venezolanischen Bolivar verhageln dem spanischen Telefonriesen Telefonica die Bilanz. Weil die Währung des kriselnden südamerikanischen Landes scharf abgewertet wurde, schreiben die Spanier rund 2,84 Milliarden Euro auf ihre Tochter in dem Land ab, wie das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Darunter leiden auch die Gewinnzahlen: Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen werde 2014 mit 915 Millionen Euro belastet, der Nettogewinn mit 399 Millionen Euro.
Telefonica kämpft seit geraumer Zeit mit den Währungsproblemen in Venezuela, weswegen der Konzern das Land aus seinen Finanzzielen herausrechnet. Das ursprünglich starre staatliche Kontrollsystem der Wechselkurse zum US-Dollar hatte die sozialistische Regierung wegen galoppierender Inflation und Problemen mit der Güterversorgung teilweise aufgegeben. Folge war ein Absturz der Landeswährung. Darunter leidet der Wert der Geschäfte in Venezuela bei der Umrechnung in Euro.
Lateinamerika ist der Schwerpunkt des spanischen Konzerns, mehr als jeden zweiten Euro erlöst Telefonica dort. In Venezuela selbst betrieb das Unternehmen Ende September fast 24 Millionen Telefonanschlüsse. (anw)