Wegen Banking-Trojaner an die USA ausgeliefert
Seit 2011 jagen die USA den mutmaßlichen SpyEye-Entwickler, jetzt wurde er von Thailand ausgeliefert. Dem Angeklagten drohen eine lebenslange Freiheitsstrafe und eine Geldbuße in Höhe von 14 Millionen US-Dollar.
Der mutmaßliche Entwickler des auf Online-Banking spezialisierten SpyEye-Trojaners wurde in den vergangenen Tagen an die USA ausgeliefert. Dem 24-jährigen Algerier wird vorgeworfen, den SpyEye-Trojaner entwickelt und an andere Kriminelle mittels "massiven Marketings" weiterverkauft zu haben.
Der Banking-Trojaner ist Teil eines Botnetz-Toolkits mit großer Verbreitung. SpyEye machte besonders von sich reden, da er in so vielen verschiedenen spezialisierten Varianten auftauchte. Der Schädling wurde so entwickelt, dass Kriminelle ihn stets an ihre Bedürfnisse anpassen können. Mitte 2012 entdeckte Kaspersky etwa eine Variante, die Video- und Ton-Mitschnitte anfertigt. Wie das US-Justizministerium meldet, hat allein die Analyse eines SpyEye-Botnetz-Servers in Atlanta ergeben, dass mit Hilfe des Trojaners Daten zu 253 verschiedenen Geldinstituten gesammelt wurden.
Der Angeklagte wurde bereits Anfang Januar am Suvarnabhumi Flughafen in Bangkok, Thailand festgenommen, als er gerade von Malaysia nach Ägypten fliegen wollte. Thailand lieferte ihn am 2. Mai an die USA aus. Eine Anklageschrift hatte die USA bereits seit dem 20. Dezember 2011 für den Angeklagten und seine Mittäter vorliegen. Sie umfasst insgesamt 23 Anklagepunkte. Sollte der 24-Jährige in allen Punkten schuldig gesprochen werden, droht ihm durch die Kombination der Strafen lebenslanger Freiheitsentzug und eine Geldstrafe von bis zu 14 Millionen US-Dollar. (kbe)