Weitere historische X.org-LĂĽcke entdeckt
Die Schwachstelle ist noch älter als das zwanzig Jahre alte Speicherverwaltungsproblem, das im Oktober vergangenen Jahres beseitigt wurde.
- Ronald Eikenberg
Die X.Org Foundation hat ein Sicherheitsloch in ihrem X-Server gestopft, das dort schon geschlagene 23 Jahre schlummerte. Der X-Server ist der zentrale Bestandteil der Grafik-Infrastruktur freier Betriebssysteme wie Linux und BSD.
Es handelt sich um einen PufferĂĽberlauf auf dem Stack, der bei der Verarbeitung von bitmap-basierten Schriftarten (BDF-Format) auftritt. Laut den Entwicklern wurde die Schwachstelle mit X11R5 eingefĂĽhrt, das im September 1991 erschienen ist. Ihre Entdeckung geht auf das Konto des Quellcode-Analyse-Tools cppcheck.
Die LĂĽcke klaffte in der Funktion bdfReadCharacters()
der Schriftenrasterbibliothek libXfont. Sie interpretiert einen String mit scanf()
. Ist dieser zu lang, kommt es dabei zum PufferĂĽberlauf, der einem Angreifer potenziell zu Root-Rechten verhelfen kann.
Für Abhilfe sorgt ein Patch, der die Länge des Eingabestrings beim Aufruf der betroffenen Funktion auf 99 Zeichen begrenzt. Ferner haben die Entwickler die abgesicherte libXfont-Version 1.4.7 veröffentlicht.
Im Oktober vergangenen Jahres hatte das X.Org Security-Team ein Speicherverwaltungsproblem eliminiert, das immerhin 20 Jahre unentdeckt blieb. (rei)