Wie billig kann ein Flug ins All werden?

Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX will mit wiederverwendbaren Raketen die Kosten für Flüge ins All drastisch senken. Ein Flug ins All wäre dann nur noch so teuer wie elf Tickets von Frankfurt nach Sydney. Kann das klappen?

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Von
  • Jens Lubbadeh

Elon Musk, der schwerreiche PayPal-Gründer und Geschäftsführer sowie Chefentwickler des kalifornischen Raumfahrtunternehmens SpaceX, hat sich in den Kopf gesetzt, die erste wiederverwendbare Rakete zu bauen. Wie Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe berichtet (Heft online bestellbar), könnte sein Geschoss bis zu tausendmal fliegen – und dadurch den Preis für orbitale Abenteuer deutlich senken. Ein Flug ins All würde dann nur noch rund 12.000 Euro kosten - etwa das Elffache eines Fluges von Frankfurt nach Sydney.

Anders als beim amerikanischen Space Shuttle plant SpaceX allerdings kein revolutionär neues Design. Musks Raketenkonzept unterscheidet sich äußerlich kaum vom aktuellen Flaggschiff des Konzerns, der „Falcon 9“. Wer mit einer „Falcon 9“ starten will, muss derzeit laut offizieller Preisliste 56 Millionen Dollar (rund 40 Millionen Euro) nach Kalifornien überweisen. Wie hoch die tatsächlichen Betriebskosten sind, verrät SpaceX nicht. Aber allein drei Viertel entfallen auf die erste Stufe. Die Spritkosten machen nur etwa 0,2 Millionen Dollar aus. „Wenn wir eine Rakete tausendmal benutzen könnten, würden die reinen Anschaffungskosten pro Start auf 50 000 Dollar sinken“, so Musk Anfang 2012.

Allerdings wird der ohnehin schon geringe Spielraum für Nutzlasttransport durch wiederverwendbare Raketen noch kleiner. SpaceX will dies durch besonders leichte und stabile Materialien kompensieren. Trotzdem wird eine „Falcon 9“ etwa 30 Prozent weniger Nutzlast transportieren können als ihre Einwegvariante. „Ich behaupte nicht, dass unser Erfolg garantiert sein wird“, sagt Elon Musk. „Versuchen werden wir es aber auf jeden Fall.“

Mehr zum Thema in Technology Review 06/2014

(jlu)