Wie sich Alter zum Gehalt verhält: Altersspezifische Gehaltsunterschiede bei Fach- und Führungskräften

Eine aktuelle Studie zeigt im Detail auf, wie sich das Alter auf das Gehalt auswirkt und wann welche Gehälter zu erwarten sind.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Die Bevölkerung altert und damit auch die Belegschaften in den Unternehmen. Wie sich die Altersthematik auf das durchschnittliche Gehaltsniveau auswirkt, ob Gehälter mit zunehmendem Alter wirklich automatisch ansteigen, welche altersspezifischen Unterschiede es dabei zwischen Fach- und Führungskräften gibt und wann welche Gehälter zu erwarten sind, zeigt die neue Studie "Gehaltsbiografien 2014" von Compensation-Online. Die Vergütungsexperten haben dazu die Daten von insgesamt 205.984 Arbeitsverhältnissen von Fach- und Führungskräften unter die Lupe genommen. Unterteilt wurde dabei immer in Fünf-Jahresschritten.

Wie die Ergebnisse der Studie "Gehaltsbiografien 2014" zeigt, steigt die Gehaltskurve von Fachkräften bis zum Erreichen des 40. Lebensjahres stetig an, danach geht es leider wieder leicht abwärts und stagniert anschließend auf einem stabilen Niveau. Bei Führungskräften sieht es anders aus: deren Gehälter steigen auch nach dem 40. Lebensjahr weiter an. Allerdings gilt das nur für Männer: Bei Frauen fällt die Gehaltskurve spätestens ab dem 45. Lebensjahr, auch wenn sie in Führungspositionen arbeiten.

Gehaltsbiografien 2014 (28 Bilder)

Die Gehaltskurve für Mitarbeiter steigt bis etwa zum 40. Lebensjahr an, danach sinkt sie wieder. Die Gehaltskurve für Führungskräfte steigt weiter an. Die Gehaltskurve für alle verläuft ab 45 indifferent, da sich die Gehaltsveränderungen für Mitarbeiter und Führungskräfte ab 45 gegenseitig aufheben. (Bild: Compensation-Online)

Die mögliche Erklärung der Experten für dieses Phänomen: Frauen scheinen an diesem Punkt die Karriere oftmals nicht weiter voranzutreiben, sondern sogar eher einen Schritt zurückzugehen. Da es ab einer gewissen Position immer weniger offene Stellen gibt, scheinen Frauen den verschärften Wettbewerb nicht so oft mitmachen zu wollen, wie ihre männlichen Kollegen. Auch scheinen sie seltener bereit zu sein, Ort und Jobsituation überhaupt zu verändern.

Laut Studie lohnt sich ein Studium in jedem Fall. Ein Akademiker, der mit 25 ins Berufsleben einsteigt, braucht nur neun Jahre, um Kollegen ohne Studienabschluss in der Gehaltskurve zu überholen. Mit 34 Jahren hat er dann genausoviel verdient, wie die nichtstudierten Kollegen, die bereits mit 20 ins Berufsleben eingetreten sind. Grundsätzlich gilt: Je besser die Ausbildung, desto höher das durchschnittliche Gehalt und vor allem Gehaltsanstieg nach dem 25. Lebensjahr. Ausnahmen gibt es allerdings: wer Geisteswissenschaften studiert, wird vermutlich keine so großen Sprünge machen.

Beste Aussichten haben Arbeitnehmer, die in einem Großunternehmen anheuern. Denn je größer das Unternehmen, umso höher auch das Gehaltsniveau. Der Unterschied zu Kleinstunternehmen kann bis zu 50 Prozent betragen. Fachkräfte können die höchsten Gehälter in der Industrie und bei Banken erreichen, Führungskräfte werden in Unternehmensberatungen, bei Finanzdienstleistern und in der Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie besonders gut bezahlt. Hohe Gehälter winken bei Fachkräften überdurchschnittlich oft bei Vertriebs- und anspruchsvollen Spezialistenfunktionen. Bei Führungskräften werden Stellen mit hoher Personalverantwortung und viel strategischem Einfluss am besten bezahlt. ()