Workstations mit 36 Kernen

Noch hat Intel die Haswell-Generation der Server- und Workstation-Prozessoren mit bis zu 18 Kernen nicht offiziell vom Stapel gelassen, da stellt Dell schon mal Workstations dafür vor.

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Von
  • Benjamin Benz

Neues Flaggschiff mit 2 Prozessoren, 36 Kernen und bis zu 1 TByte RAM: Dell Precision T7910.

Dell-Kenner aufgepasst: Die Haswell-Varianten der Workstation-Familie Precision wirbeln das Namensschema durcheinander. So heißt das Mainstream-Modell mit nur einer LGA2011-v3-Fassung nun Precision Tower 5810 – bis dato hatten die Einwege-Maschinen 3000er-Nummern. Die Version mit zwei Fassungen aber nur 8 DIMM-Slots (bisher T5xxx) bekommt die Nummer 7810 und überholt damit das alte Topmodell (T7600). Die neuen Flaggschiffe heißen – nach ihrer Bauform – Precision Tower 7910 respektive Precision Rack 7910.

Beide haben 16 DIMM-Slots und sollen so bis zu 1 TByte DDR4-Speicher aufnehmen können, sobald DDR4-DIMMs mit 64 GByte Kapazität verfügbar werden. Bei der CPU-Unterstützung hält sich Dell noch etwas bedeckt. Die Workstations 5810 und 7810 sollen Xeons der Baureihe 2600 v3 mit bis zu 14 Kernen aufnehmen. In das Flaggschiff dürfte aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der von Intel noch nicht offiziell bestätigte 18-Kerner Xeon E5-2699 v3 passen.

Die Xeons E5-2600 v3 firmieren unter dem Codenamen Haswell-EP und sind – bis auf die Fähigkeit im Tandem zu arbeiten – eng verwandt mit den Haswell-E-Chips, die für Desktop-PCs etwa Core i7-5960X und für Workstations Xeon E5-1600 v3 heißen. Während Dell die beiden neuen 7000er-Precisions auch dann mit Xeon E5-2600 v3 ausliefert, wenn der Kunde erst einmal nur eine CPU bestellt, kommen in der Tower 5810 sowohl 1600er- als auch 2600er-Xeons zum Einsatz.

Auch bei der Peripherie hat Dell aufgerüstet: So gibt es nun optional Steckkarten für SAS 12G und Thunderbolt 2. Außerdem steht Nvidias aktuellen Profigrafikkarte Quadro K6000 in der Kompatibilitätsliste. FirePro W8100 und W9100 von AMD fehlen unterdessen (noch).

Dell verspricht, dass die neuen Workstations nicht nur schneller, sondern auch leiser geworden seien, auch wassergekühlte Varianten sind nun im Angebot. Einen Trend sieht der Hersteller beim Remote-Zugriff auf Workstations. So beherrscht die Rack-Version gleich drei verschiedenen Zugriffsarten. Per PC over IP bekommt ein Nutzer die ganze Workstation exklusiv. Im 1:4-Betrieb wird virtualisiert und jeder Anwender bekommt eine Grafikkarte in seine VM durchgereicht. Alternativ dazu splittet Nvidia Grid die Grafikpower auf und versorgt so bis zu 32 Clients.

Gruseliges über den Entwicklungsstand von Profi-Software offenbart die Version 2.0 des Dell Precision Optimizer: Der soll etwa die CAD-Anwendung Solidworks um 38 bis 53 Prozent beschleunigen, indem er die Hardware umkonfiguriert. Dabei übertaktet Dell nicht etwa die CPU, sondern klemmt ihr unter anderem Kerne ab. Das kann laut Dell bei Single-Thread-Software einiges bringen.

Dell Workstations mit Haswell-Prozessoren (5 Bilder)

Precision Tower 7910

Neues Flaggschiff mit 2 Prozessoren, 36 Kernen und bis zu 1 TByte RAM: Dell Precision T7910.

(bbe)