.uk-Domains sollen auf Bezug zu Sexualverbrechen geprĂĽft werden
Nominet, der Verwalter der Top Level-Domain .uk, will die britischen Domains säubern: Web-Adressen, deren Namen auf Sexualverbrechen deuten oder zu solchen anregen, sollen stillgelegt werden.
In Großbritannien will Nominet, der Verwalter der Top-Level-Domain .uk, alle neu registrierten Domains binnen 48 Stunden auf Begriffe prüfen, die auf Sexualverbrechen deuten oder zu solchen anregen könnten. Wenn eine Adresse entsprechende Worte enthält, könne sie stillgelegt oder komplett aus dem Register entfernt werden, wie die Organisation mitteilte.
Darüber hinaus sollen wohl auch alle bereits registrierten Domains auf einschlägige Begriffe geprüft werden, wie die BBC berichtet. Die Prüfung sollen dabei automatisiert laufen, fällt eine Domain auf, wird sie zusätzlich noch von einem Mitarbeiter der Nominet geprüft. Das soll unberechtigte Sperrungen verhindern.
Gegenüber der BBC erklärte Nominet, man wolle keinesfalls das Internet zensieren. Es ginge lediglich um die Bekämpfung von Sexualverbrechen. Laut Bericht sind derzeit rund 10,5 Millionen Domains bei dem britischen Registrar eingetragen. Es wird erwartet, das nur ein winziger Teil der rund 200.000 Neuregistrierungen pro Monat tatsächlich beim neuen Prüfprozess bemängelt wird. Welche Begriffe auf der Suchliste stehen, machte Nominet bislang nicht publik.
Die Domain-Säuberung ist nicht die einzige Filter-Maßnahme im britischen Netz: Bereits seit Beginn dieses Jahres werden in Großbritannien die Pornofilter scharf geschaltet, die expliziten Websites unzugänglich machen sollen. Die Filter sind automatisch eingeschaltet – es sei denn, dass ein Erwachsener seinem Provider für den jeweiligen Haushalt mit Internetverbindung beziehungsweise für den Mobilfunkvertrag erklärt, Onlinepornographie zu wünschen.
Wie Netzaktivisten und andere Kritiker zuvor befürchtet hatten, schoss der Filter übers Ziel hinaus: So waren etwa auch Websites mit Inhalten zur Sexualaufklärung oder von Beratungsstätten plötzlich nicht mehr zugänglich. Großbritanniens Premier David Cameron (Tories) hatte die Einführung des Porno-Filters im Juli 2013 in einer Rede angekündigt. Er begründete den Schritt unter anderem damit, Kinder vor ungeeigneten Inhalten schützen zu wollen. (axk)