Sony wendet sich von Videoportal Joost ab

Sony Pictures will einen jüngst ausgelaufenen Distributionsvertrag mit dem Internet-Videodienst Joost nicht erneuern, sondern setzt auf andere Videoportale und das hauseigene Crackle.com.

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Dem ehemals gefeierten Internet-Videodienst Joost scheinen die Inhalteanbieter zu Gunsten anderer Plattformen zu verlassen. Bereits Anfang April nahm das Videoportal Inhalte von Sony Pictures vom Netz. Im offiziellen Joost-Blog zeigte sich Joost-Chef Mike Volpi angesichts eines sich weiterentwickelnden Videomarktes besonders enttäuscht darüber, dass Joost die Sony-Inhalte entfernen musste, weil die Verträge ausgelaufen seien. Man sei jedoch optimistisch, ein neues Arrangement mit Sony zu erreichen. Doch momentan sieht es nicht so aus, als wolle Sony wieder mit Joost ins Geschäft kommen. Stattdessen bietet Sony seine Fernsehproduktionen bei dem in den USA ungleich erfolgreicheren Videodienst Hulu an und schloss jüngst einen Distributionsvertrag mit Google ab, der die hauseigene Videosite Crackle stärken soll.

Aufgrund des Erfolgs früherer Projekte der Joost-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis war Joost mit vielen Vorschusslorbeeren gestartet. Wie Kazaa und Skype sollte auch Joost die Verteilung der bei anfallenden Daten mittels P2P-Protokoll erledigen und so weniger Traffic über zentrale Server generieren. Doch offenbar war vielen Anwendern der Umweg über die Client-Software für Online-Videos zu weit. Im Oktober vergangenen Jahres bot der Videodienst dann wie seine Mitbewerber auch Flash-Videos auf seiner Webseite an; im Dezember verabschiedete sich Joost komplett von der P2P-Technik. Joosts italienischem Mitbewerber Babelgum erging es ähnlich. (vza)