LinuxTag 2009: Wirtschaftskrise als Chance für Open Source

Der LinuxTag lockt mit über 300 Vorträgen, Workshops und Tutorien, fast 140 Ausstellern und dem Fedora-User-Kongress sowie dem Xen-Summit zum größten Linux-Event des Jahres nach Berlin.

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Am 24. Juni öffnet der LinuxTag mit dem Business- und Behörden-Kongress zum dritten Mal seine Pforten auf dem Berliner Messegelände. Das wohl größte Linux-Event Europas lockt mit über 300 Vorträgen, Workshops und Tutorien und bietet im Ausstellungsbereich die Möglichkeit, sich gleich vor Ort bei knapp 70 Firmen und fast ebenso vielen freien Projekten über den aktuellen Stand der Entwicklung zu informieren. Zudem finden die Messe IT-Profits (24. und 25. Juni), die Fedora-Konferenz FUDcon (26. bis 28. Juni) und das Xen-Summit Xen Directions Europe (27. Juni) ebenfalls im Rahmen des LinuxTags oder parallel dazu statt.

Auch wenn der LinuxTag aufgrund der Wirtschaftskrise an manchen Stellen schrumpfen musste, ist Pressesprecher Wolfgang Wagner zuversichtlich, dass auch der diesjährige LinuxTag ein Erfolg wird: "Wir sind der Überzeugung, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, freie Software eine wichtigere Rolle im professionellen IT-Einsatz spielen wird", sagte er heise open. Die Eintrittspreise betragen 10 Euro für das Tagesticket und 18 Euro für ein Dauerticket für alle vier Veranstaltungstage im Vorverkauf, an den Kassen vor Ort zahlt man hingegen 12 und 28 Euro (ermäßigt 7 und 14 Euro). Die LinuxTag-Tickets gelten auch für die IT-Profits, die FUDcon und das Xen-Summit.

Auftakt des LinuxTags ist der zweitägige Business- und Behörden-Kongress am Mittwoch mit Success-Stories und Vorträgen aus dem Verwaltungs- und Wirtschaftsbereich. Zusätzlich gibt es einen Admin-, einen Entwickler- sowie einen Mobile- und Embedded-Track. In letzterem geht wird unter anderem das Beagle-Boards mit Texas Instruments OMAP-3-Prozessor vorgestellt, Firefox für mobile Geräte und die Entwicklung einer eigenen Embedded-Linux-Plattform gezeigt.

Die Schwerpunkte des freien Vortragsprogramms am Donnerstag sind neben dem Behördenkongress die Tracks Virtualisierung und Hochverfügbarkeit sowie System- und Identity-Management. Am Nachmittag beginnt der Android-Track, in dem es unter anderem um die Entwicklung von Applikationen für Googles Smartphone-Linux geht.

Während die Hauptthemen des Vortragsprogramms des LinuxTags am Freitag Open Office, die Kernel-Entwicklung, Security und Cloud Computing sind, beginnt um 10 Uhr im Marshall-Haus gleich neben dem LinuxTag die dreitägige Fedora-User-Konferenz FUDcon mit einem eigenen Vortragsprogramm.

Auf dem LinuxTag findet dann am Nachmittag der traditionelle Hacking-Contest statt, bei dem die Teilnehmer erst Sicherheitslücken auf einem Rechner mit Open-Source-Betriebssystem installieren, die der Gegner dann zu beseitigen versucht, um die noch vorhandenen Lücken in Phase drei für Angriffe auf das System zu nutzen. Zu gewinnen gibt es in diesem Jahr eine Spielekonsole, eine Solid State Disk und ein GPS-Empfänger.

Am Samstag gibt es gleich zwei Sonderveranstaltungen: Den OpenSuse-Day und das Xen-Summit Xen Directions Europe. Beiden sind eigene Vortrags-Tracks gewidmet. Weitere Schwerpunkte des letzten Tages sind Education, der freie Desktop KDE, Netbooks und Geo-Informations-Systeme.

Neben dem Vortragsprogramm und der Ausstellung gibt es am Mittwoch, Donnerstag und Samstag die Möglichkeit, an den Prüfungen zum zertifizierten Linux-Administrator des Linux Professional Institute (LPI) teilzunehmen. Angeboten werden die überarbeiteten Module 101 und 102 für LPIC-1 sowie 201 und 202 für LPIC-2 jeweils auf Deutsch und Englisch. Das Modul 301 für LPIC-3 wird generell nur in Englisch geprüft, außerdem bietet das LPI die Prüfung zum Univention Certified Professional auf Deutsch an. Da die Zahl der Teilnehmer begrenzt ist, empfiehlt sich die vorherige Anmeldung. Zudem gibt es am Freitag erstmals auf dem LinuxTag eine Prüfung zum Typo3 Certified Integrator. (mid) (mid)