Bericht: Nokia gibt Linux-Plattform auf

Im Zuge des Abbaus von bis zu 10.000 Arbeitsplätzen soll Nokia auch Meltemi, eine Linux-Plattform für günstige Feature Phones, aufgeben. Unklar ist, was das für das Qt-Framework bedeutet.

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Im Zuge des Abbaus von bis zu 10.000 Arbeitsplätzen soll Nokia auch die Linux-Plattform Meltemi aufgeben, die das Unternehmen angeblich als Nachfolger für die Handy-Betriebssysteme S40 und Symbian entwickelt hat. Das will AllThingsD aus ungenannten Quellen erfahren haben. Meltemi sollte auf günstigen Feature Phones laufen; Nokia hat die Existenz des Projekts allerdings nie offiziell bestätigt.

Auf Meltemi angesprochen, erklärte Nokia-CEO Stephen Elop lediglich, das Unternehmen habe einige Entwicklungsprojekte beendet. Mary McDowell, bei Nokia zuständig für Feature Phones und angeblich auch verantwortlich für die Meltemi-Entwicklung, gehört laut AllThingsD zu den Managern, die Nokia verlassen.

Offen ist, was das für die Grafikbibliothek Qt bedeutet, die bei der Anwendungsentwicklung für Meltemi eine wichtige Rolle spielen sollte. Bei der jetzt verkündeten Konzentration auf Smartphones mit Windows Phone hat Nokia eigentlich keinen Bedarf mehr für ein Framework zur plattformübergreifenden Anwendungsentwicklung. Laut dem Nokia-Mitarbeiter Richard Kerris will das Unternehmen Qt aber zumindest in der nächsten Zeit weiter unterstützen.

Nokia hatte 2008 den Qt-Anbieter Trolltech übernommen und das Framework im vergangenen Jahr in ein Open-Source-Projekt überführt. Qt ist Grundlage des Linux- und Unix-Desktops KDE, wird aber auch in der Entwicklung von grafischen Oberflächen für Embedded Systems eingesetzt. (odi)