Bind 9.9.2 schließt IPv6-Sicherheitslücke

Das jetzt veröffentlichte Update für den freien DNS-Server bind schließt eine Sicherheitslücke, die für Denial-of-Service-Angriffe ausnutzbar waren. Betroffen sind nur solche Server, die die für den Umstieg auf IPv6 gedachte Option DNS64 nutzen.

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Von
  • Christian Kirsch

Für den weit verbreiteten freien DNS-Server bind sind Updates der aktuellen Version 9.9.2 und der älteren 9.8.4 verfügbar. Sie schließen eine Sicherheitslücke, durch die Angreifer den Daemon zum Absturz bringen können. Betroffen sind alle bind-Versionen ab 9.8, die die damit eingeführte Option DNS64 nutzen.

Ursache ist offenbar ein Fehler bei der Implementierung dieser Option. Dadurch können spezielle Abfragen den Server zum Absturz bringen. DNS64 soll es IPv6-Rechnern erlauben, Verbindung zu IPv4-Maschinen durch einen Adressübersetzer (NAT64) aufzunehmen. Die Option ist für rekursive Server gedacht. Wer sie nicht nutzt, ist von dem jetzt behobenen Bug nicht betroffen. Alle anderen sollten DNS64 entweder abschalten oder die neue Version installieren.

Reichlich verwirrend sind die Release Notes des Herstellers ISC. Sie erklären einerseits, dass BIND 9.9.2-P1 ein Security-Fix-Release ist, das Version BIND 9.9.2 ablöst. Im nächsten Satz erklärt es dann jedoch, dass im Folgenden die Unterschiede zur Vorvorgängerversion BIND 9.9.1 aufgeführt werden – also inklusive aller Neuerungen, die auch schon in 9.9.2 enthalten waren. Was genau das aktuelle Update ändert, lässt sich nicht ohne weiteres entnehmen. (ck)