Eclipse RAP wird zur Universal-Plattform für Remote-Applikationen

Mit der neuen RAP-Version lässt sich das Eclipse-Projekt mittlerweile auch bei der Anwendungsentwicklung für iOS, Android sowie Geräte zur mobilen Datenerfassung oder Kassensystemen einsetzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Mit RAP 2.0 wollen die Entwickler des Eclipse-Projekts den Schritt von einer Browser- zu einer universell einsetzbaren Plattform für sogenannte Remote Applications vollziehen. Deswegen steht RAP auch nicht mehr länger für Rich Ajax Platform, sondern für Remote Application Platform. Zentrale Neuerung ist, dass sich RAP mittlerweile bei der Anwendungsentwicklung für iOS, Android sowie Geräte zur mobilen Datenerfassung oder Kassensysteme einsetzen lässt.

Mit RAP erstellte Anwendungen können sich dabei offenbar den nativen Funktionen der Endgeräte anpassen, ohne dass sie für jedes System neu zu entwickeln wären. Den neuen Fähigkeiten zum Erstellen von Client-Implementierungen liegt ein offenes, bereits mit RAP 1.5 eingeführtes JSON-Protokoll zugrunde. Dieses nutzt das Unternehmen EclipseSource, das maßgeblich in die Entwicklung von RAP involviert ist, bei mit dem Java-Framework Tabris (vormals RAP mobile) erstellten mobilen Clients für iOS und Android, die nicht HTML, sondern native Widgets zur Darstellung der Benutzerschnittstelle nutzen.

Das neue Client API ermöglicht den Zugriff auf Services, den die jeweilige Client-Implementierung bereitstellt. Solche Services können beispielsweise Dokumente öffnen, Skriptcode ausführen oder die aktuelle geographische Position herausgeben. Für die Entwicklung von Geschäftsanwendungen bietet RAP 2.0 ein UI-Toolkit mit Elementen, die offenbar auch für die Darstellung großer Datenmengen geeignet sind. Verbessert wurde außerdem die Tabellenkomponente, die nun auch als Grundlage für das Grid aus dem Eclipse-Projekt Nebula dient.

Auch das Erstellen eigener Bedienelemente (Custom Widgets) und Add-ons scheint mit RAP 2.0 einfacher zu gehen. Mit der Remote-API für Server und Client können diese Widgets direkt über das RAP-Protokoll mit ihrer jeweiligen Gegenseite kommunizieren, das Schreiben sogenannter LifeCycleAdapters (LCAs) entfällt dadurch.

Mehr über die Neuerungen verrät die New&Noteworthy-Webseite zum neuen Release. RAP-Entwickler Ralf Sternberg hat die Änderungen außerdem in einer über fünf Teile gehenden Blog-Serie [1, 2, 3, 4, 5] ausführlich beschrieben. Da die neue Version nicht kompatibel mit früheren RAP-Entwicklungen ist, haben die Entwickler zudem eine Anleitung zur Migration älterer Anwendungen auf RAP 2.0 festgehalten. (ane)