Groupware: Tine 2.0 warnt vor ActiveSync

Microsoft hält in den USA ActiveSync-relevante Patente, sodass das Unternehmen vor allem in Amerika von Tine-2.0-Anwendern Patentgebühren verlangen könnte. Hersteller Metaways sucht nach einer Lösung.

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In der Dokumentation der Open-Source-Groupware Tine 2.0 werden US-Anwender vor dem Einsatz von ActiveSync gewarnt. Microsoft hält in den USA das Patent 6370566, das das Erstellen einer Terminanfrage von Mobilgeräten aus schützt; daher, so die Macher der Groupware, könnten US-Anwender ActiveSync in Tine 2.0 nicht kostenlos nutzen.

Auf Nachfrage erklärte ​Lars Kneschke, Produktmanager für Tine 2.0 bei Metaways, dass Microsoft in der Spezifikation für ActiveSync ausdrücklich darauf hinweise, dass das Veröffentlichen der Spezifikation keinen Verzicht auf Patentansprüche darstellt. Es könnte daher vor allem in Amerika dazu kommen, dass Microsoft von einem Tine-2.0-Anwender Patentgebühren verlangt. Das Risiko dafür lasse sich nicht einschätzen, daher die Warnung.

"Wir versuchen seit etwa zwei Jahren, das Problem zu lösen, sind bisher aber an der Bürokratie von Microsoft gescheitert", erklärte Kneschke gegenüber heise open. Metaways könne sich beispielsweise vorstellen, Patentlizenzen von Microsoft zu verkaufen; damit wären Tine-2.0-Anwender in den USA auf der sicheren Seite. Bis zu einer Einigung mit Microsoft könne man die Anwender aber lediglich auf das Problem hinweisen.

Microsofts Protokollfamilie Exchange ActiveSync spezifiziert die Synchronisation von Emails, Kontakt- und Kalenderdaten sowie Notizen und Aufgaben zwischen einem MS-Exchange-Server und mobilen Clients. Microsoft hat die Spezifikation der Protokolle veröffentlicht; verschiedene Groupware-Server bieten eine Synchronisation mit Mobilgeräten über ActiveSync an. Android, iOS und Windows Phone enthalten von Microsoft lizenzierte ActiveSync-Implementierungen. (odi)