LyX 2.2.0: LaTeX für hochauflösende Displays und Qt 5

Die Umgebung LyX für das Textsatzsystem LaTeX ist in Version 2.2.0 erschienen. Der grafische Editor unterstützt nun hochauflösende Bildschirme wie Apples Retina-Modelle. Als Basis kann nun neben Qt 4 ebenfalls Qt 5 zum Einsatz kommen.

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LyX 2.2.0: LaTeX für hochauflösende Displays und Qt 5

(Bild: Michele UrsinoCC BY-SA 2.0)

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Nach über zwei Jahren Arbeit hat das LyX-Team Version 2.2.0 seines freien LaTeX-Editors freigegeben. Dabei haben es einige praktische Neuerungen in das Programm geschafft. Wer einen hochauflösenden Monitor verwendet, kann sich über die Unterstützung von HiDPI-Displays wie in Apples Retina-Modellen freuen. Das Feature setzt jedoch Qt 5.5 und unter Windows Qt 5.6 voraus. Was direkt zur nächsten neuen Funktion weiterleitet, denn bisher ließ sich als Build-Basis ausschließlich Qt 4 verwenden. Letzteres ist weiterhin eine Option.

Den unterliegende Code, den LyX zum Anzeigen des Texts verwendet, haben die Entwickler zum Teil neu geschrieben. Er soll die Unterschneidung und Ligaturen korrekter darstellen. Bei westlichen Sprachen zieht dies meist bloß ästhetische Vorteile nach sich. Bei anderen Sprachen wie dem Hebräischen oder Arabischen hat er jedoch den früheren, speziellen Code abgelöst. Außerdem findet sich in Tabellen die größer als der Bildschirm sind ein dem Cursor folgendes horizontales Scrollen.

Weitere neue Funktionen wie das Auswählen einer Farbe für den Text oder eine verbesserte Auswahl der Befehle \fboxrule, \fboxsep, \shadowsize, \fcolorbox und \colorbox zeigen deutlich die Besonderheit von LyX. Im Gegensatz zu vielen anderen LaTeX-Editoren "versteckt" das Programm bereits während des Schreibens viele Funktionen des Textsatzsystems. Das endgültige Dokument erhält der Nutzer aber weiterhin erst nach dem eigentlichen Setzen. Zudem helfen eine grafische Oberfläche inklusive Auswahldialoge gerade unerfahreneren Anwendern weiter. Wer doch einmal an den unterliegenden Code Hand anlegen möchte, kann dies ebenfalls direkt tun.

Eine Übersicht aller weiteren Neuerungen findet sich auf der Webseite der Entwickler. LyX erscheint als freie Software für Linux, Mac OS X und Windows. Ältere Ausgaben existieren zudem für OS/2 und Haiku. (fo)