Network Manager erreicht Version 1.0
Nach zehn Jahren Entwicklung erreicht das Tool zur Einrichtung des Netzwerks auf Linux-Rechnern die Version 1.0. Sie bringt neue Fähigkeiten und Konfigurationsoptionen.
Seit fast zehn Jahren verwaltet der Network Manager in immer mehr Linux-Distributionen die Netzwerkanbindung. Nun hat die 2004 von Red Hat gestartete Software die Version 1.0 erreicht – in der Unix- und Linux-Welt traditionell reserviert für das erste Release, das alle geplanten Features mitbringt und so nach Ansicht der Entwickler fertig ist.
Wie nicht anders zu erwarten bei einer Software, die schon seit langem großflächig eingesetzt wird, gibt es keine revolutionären Neuerungen, wohl aber überraschend viele größere Änderungen. Die neue Client-Bibliothek libnm sorgt für eine einfachere API, in der IP- und Hardware-Adressen, Routen und so weiter als Strings statt in numerischen Variablen repräsentiert sind und der Zugriff auf DBus-Funktionen einfacher ist. Der neue interne DHCP-Client soll schneller arbeiten als der standardmäßig verwendete dhclient.
Auf Rechnern in einer statischen Netzwerkumgebung wie Servern mit fester IP-Adresse kann der Network Manager jetzt die Netzwerkverbindung einrichten und sich dann beenden – normalerweise wacht das Programm im Hintergrund, ob es Änderungen bei den Netzwerkgeräten gibt. Die entsprechende Option heißt configure-and-quit=yes
.
Das Kommandozeilenwerkzeug nmcli zur Steuerung des Network Manager wurde ebenso verbessert wie die IPv6-Unterstützung. VPN-Verbindungen können nun theoretisch eine Änderung des Netzwerkzustands – etwa den Wechsel in ein anderes WLAN – und einen Suspend/Resume-Zyklus überleben; die aktuellen VPN-Plug-ins unterstützen diese neue Möglichkeit jedoch noch nicht. Daneben gibt es eine Reihe kleinerer Änderungen, die die Ankündigung des Network Manager 1.0 auflistet. (odi)