Open Data: Deutschland ist noch nicht offen genug

Im jüngsten "Open-Data-Index", der Länder danach bewertet, ob sie genügend Informationen zur Verfügung stellen, rangiert Deutschland nur im unteren Mittelfeld.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christiane Schulzki-Haddouti

Viele Behörden stellen noch immer nicht genügend Informationen in zugänglicher Form ihren Bürgern und Unternehmen zur Verfügung. Dazu zählen auch deutsche, die im aktuellen Open-Data-Index der Open Knowledge Foundation nur auf Platz 39 rangieren – hinter Russland, China und Brasilien. An erster Stelle stehen Großbritannien und die USA, gefolgt von Dänemark, Norwegen und den Niederlanden. Schlusslicht bilden Zypern, St Kitts & Nevis, die britischen Jungferninseln, Kenia und Burkina Faso.

Für den Index wurden Umfragen in 70 Ländern durchgeführt. Die Länder werden danach bewertet, wie Informationen in zehn Schlüsselbereichen verfügbar und zugänglich sind. Besonders schlecht steht Deutschland in den Bereichen Verkehrsfahrplänen, Haushaltsausgaben, Unternehmensregister und Postleitzahlen da. Punkten konnten deutsche Behörden hingegen in den Bereichen Haushaltsdaten, Wahlergebnisse, Landkarten und nationale Statistiken.

Rufus Pollock, Leiter der Open Knowledge Foundation, weist darauf hin, dass "die Öffnung von Regierungsdaten Demokratie, Rechenschaftsfähigkeit und Innovation vorantreibt". In den vergangenen Jahren unterstützten Regierungen Open Data zunehmend, doch der Index zeige, dass viel wertvolle Information noch immer nicht frei zur Verfügung stünden. Auch die Spitzenreiter Großbritannien und USA könnten noch besser werden. Die USA etwa stelle kein konsolidiertes offenes Unternehmensregister bereit, die britische Wahlkommission erlaube keine Wiederverwendung von Wahldaten. (anw)