Peppermint OS: Linux mit Anwendungen aus der Cloud
Internet-Anwendungen stehen bei Peppermint OS Three im Vordergrund. Die Linux-Distribution besteht im Kern aus einem Ubuntu 12.04 mit Lxde-Desktop. Für viele Zwecke kommen allerdings statt Desktop-Programmen Webanwendungen zum Einsatz.
Internet-Anwendungen stehen bei Peppermint OS Three im Vordergrund. Die Linux-Distribution besteht im Kern aus Ubuntu 12.04 mit Lxde-Desktop (also genau genommen Lubuntu 12.04) und ist kompatibel mit den Ubuntu-Paketquellen. Statt der üblichen Desktop-Programme verwendet Peppermint OS Three aber Internet-Anwendungen. Dadurch ist das ISO-Image mit 554 MByte deutlich kleiner als Ubuntu.
Peppermint OS Three (6 Bilder)
Bootmenü
Die Peppermint-Entwickler haben den Lxde-Desktop mit einem eigenen Theme an die Farben des Peppermint-Logos angepasst. Die Lxpanel-Leiste bringt einen Menübutton, einen Bereich für die Systembenachrichtigungen, wenige Applets, Uhr und Ausschaltknopf mit. Im Anwendungsmenü finden sich nur wenige Desktop-Anwendungen, darunter ein Taschenrechner und Texteditor, der Dateimanager Pcmanfm, der Bildbetrachter GPicView sowie der PDF-Betrachter Evince.
Für viele Einsatzzwecke sind Internet-Anwendungen vorgesehen, die Peppermint in einem Chromium-Fenster ohne Menü oder Symbolleiste öffnet. Dazu zählen etwa Gmail, Google Calendar, Google Reader, GWoffice und die Bildbearbeitung Pixlr. Die Peppermint-Entwickler weisen darauf hin, dass GWoffice zwar standardmäßig installiert, aber noch im Betastadium ist. In den Paketquellen stehen aber sowohl OpenOffice als auch LibreOffice sowie kleinere Alternativen wie Abiword zum Nachinstallieren bereit.
Für die Desktop-Integration sorgt das SSB-Framework Ice (Site Specific Browser) über das sich auch weitere Dienste selbst hinzufügen lassen. Als Musikplayer ist Guayadeque dabei, Videos spielt Peppermint mit Gnome-Mplayer ab. Auch Dropbox ist bereits vorinstalliert. Zum Installieren von Anwendungen stehen der aus Linux Mint bekannte Software-Manager mintInstall sowie Synaptic bereit.
Beim Powermanagement setzt Peppermint OS auf ein Xfce-Tool, das aber das einzige auf dem Desktop ist und daher ohne Hilfe-Dateien und Applet auskommen muss. Die Installationsroutine Ubiquity haben die Peppermint-Entwickler unverändert von Ubuntu übernommen.
Standard-Suchmaschine in Chromium ist eine angepasste Google-Suche, deren Verwendung die Entwicklung von Peppermint zu einem großen Teil finanziert. Alternativ steht auch die Google-Standardsuche zur Verfügung sowie DuckDuckGo, an dessen Einnahmen die Entwickler ebenfalls partizipieren. Peppermint OS Three steht als ISO-Image für 32- und 64-Bit-Systeme zum Download bereit. (lmd)
