Software-RAID-Tool Mdadm unterstützt jetzt Hot-Replace

Mit Mdadm 3.3 gelingt der Austausch von Datenträgern eines RAID-Verbunds ohne vorübergehenden Verlust der Redundanz. Md-Devices können nun auch Namen wie /dev/md_home erhalten.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Die wichtigsten Neuerungen von Mdadm 3.3.

(Bild: gmane.org )

Unterstützung für Hot-Replace ist eine der größten Neuerungen des jetzt erhältlichen Mdadm 3.3. Das Software-RAID-Management-Tool kann den Linux-Kernel dadurch nun anweisen, die Daten, die auf einem am RAID-Verbund beteiligten Datenträger liegen, im laufenden Betrieb auf einen zweiten Datenträger zu synchronisieren; anschließend kann man den Quelldatenträger entfernen. Solch ein Hot Replace reduziert die Gefahr von Datenverlust beim Datenträgerwechsel, da die Redundanz auch beim Umbau besteht und der Rebuild der Redundanz-Daten entfällt. Die Funktion ist auf Unterstützung des Linux-Kernel angewiesen, die dieser seit Version 3.3 bietet; bislang ließ sich ein Hot-Replace nur via Sysfs anstoßen.

Die neue Version des Management-Tools zur Interaktion mit dem MD-Software-RAID-Code des Linux-Kernels enthält noch zahlreiche andere Änderungen, darunter Unterstützung zur Benennung von MD-Devices: Statt /dev/md0 etc. können die MD-Devices jetzt Namen wie /dev/md_home haben. Diese Funktion muss allerdings in der Konfiguration aktiviert werden. Beim Umbau ("reshape") existierender RAIDs unter Datenerhalt ist Mdadm nun seltener auf eine Backup-Datei angewiesen. Zudem gelingen mit RAIDs des Level 10 mehr Umbauten als zuvor, wodurch sich nun unter anderem die Zahl der Datenträger unter Datenerhalt verändern lässt. (thl)