Uni Bonn stellt neuen humanoiden Roboter vor
Den NimbRo-OP haben Bonner Forscher zusammen mit der südkoreanischen Robotis auf die Beine gestellt. Der auch für den Selbstbau geeignete Open-Source-Humanoide soll seine fußballerischen Qualitäten beim RoboCup 2013 unter Beweis stellen.
Die Forschungsgruppe für Autonome Intelligente Systeme an der Universität Bonn hat zusammen mit der südkoreanischen Firma Robotis einen humanoiden Open-Source-Roboter entwickelt. Der Zweibeiner mit dem Namen NimbRo-OP soll die Forschungen zu humanoiden Robotern beflügeln und insbesondere den Fußballspielen in der Teen-Size-Klasse beim RoboCup neuen Schwung bringen.
Bislang dominiert das Team NimbRo die "Teen Size"-Liga der 90 bis 120 Zentimeter großen Roboter und hat seit 2009 regelmäßig den Weltmeistertitel gewonnen. Mit dem 95 Zentimeter großen NimbRo-OP wollen die Bonner Wissenschaftler nun ihre Erkenntnisse und Erfahrungen der Forschergemeinde zur Verfügung stellen und neue Teams zur Teilnahme am Wettbewerb der Teen Size ermutigen.
Das "OP" im Namen steht dabei für "Open Platform". Das heißt, nicht nur die Software, die zum Teil von dem kleinen Roboterbruder Darwin übernommen wurde, ist Open Source, sondern auch die Baupläne der Hardware. Wer will und den Umgang mit Schraubenzieher und Lötkolben beherrscht, kann sich die nötigen Komponenten wie die Logitech C0905 Weitwinkelkamera, MX-64 und MX-106 Dynamixel Aktuatoren oder den Zotac ZBOX Nano Computer selbst beschaffen und den Roboter nachbauen. Dann sind natürlich auch Modifikationen möglich. Wer sich die Arbeit sparen will, kann einen fertigen Roboter erwerben, bis 31. Dezember 2012 noch zum Einführungspreis von 20.000 Euro.
Acht RoboCup-Teams hatten bereits Ende 2011 Interesse an dem Roboter geäußert. Spätestens bei der nächsten RoboCup-WM kommenden Juni in Eindhoven wird sich zeigen, wer davon tatsächlich das nötige Kleingeld auftreiben konnte. Vielleicht tritt aber auch ein Überraschungsteam mit einem heimlich zusammengebauten NimbRo-OP-Advanced an und räumt das Feld ab. Das wäre in sportlicher Hinsicht zwar bitter für die erfolgsverwöhnten Bonner Forscher, aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet aber sicher der schönste Erfolg ihrer Initiative. (ssu)