Webbrowser Chrome 31: Weniger Lücken, mehr Möglichkeiten für Entwickler

Für Anwender bringt die aktuelle Version 31 von Googles Browser abgesehen von 25 geschlossenen Sicherheitslücken kaum Neues. Interessantes für Entwickler gibt es jedoch zuhauf.

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Von
  • Christian Kirsch

Kurz nach der Beförderung von Chrome 32 in den Beta-Status hat Google die Produktiv- und Entwicklungsversionen seines Browsers auf 31 beziehungsweise 33 aktualisiert. Damit gelten alle Funktionen als alltagstauglich, die im Oktober 2013 in die damalige Beta 31 eingezogen sind. Außerdem haben die Entwickler 25 Sicherheitslücken geschlossen, für die deren Entdeckern insgesamt 11.000 US-Dollar Prämien bekommen. Mit 4.000 Dollar ging der höchste Betrag an "skylined" für einen Fehler im HTML-Parser.

Der "Portable Native Client" (PNaCl), den Google erstmals 2011 in Chrome 14 vorgestellt hatte. Jetzt hält Google diese plattformübergreifende C/C++-Brücke für alltagstauglich. Entwickler können damit Programme erstellen, die der Browser auf allen von ihm unterstützten Betriebssystemen ohne Änderung ausführt. Gedacht ist PNaCl für besonders ressourcenhungrige Anwendungen, etwa Spiele.

Mit der neuen Methode requestAutocomplete können Entwickler in Webformularen nun automatisch Zahlungsinformationen vorschlagen, die der Anwender mit einem Klick in das Formular übernimmt. Dazu müssen die jeweiligen input-Elemente des Formulars mit einem passenden autocomplete-Attribut bestückt sein. Der Entwurf des HTML-Standards sieht dafür wesentlich mehr Möglichkeiten vor, als die jetzt in Chrome implementierten Werte, die lediglich das Eintragen von Bezahlinformationen vereinfachen.

Mit requestAutocomplete soll sich das Eintragen von Bezahldaten vereinfachen lassen.

(Bild: google.com)

Dem von requestAutocomplete vorgeschlagenen automatischen Ausfüllen muss der Anwender zustimmen, und die Anwendung darf die Methode nur in einigen Event-Handlern nutzen. Statt eines Formulars der Anwendung stellt der Browser sein eigenes dar, in das man beim ersten Mal die Zahlungsdaten eingibt. Bei weiteren Aufrufen der Methode schlägt Chrome dann diese Werte vor.

Möglich ist der Aufruf von requestAutocomplete nur auf Seiten, die SSL-Verschlüsselung nutzen. Die benötigten Daten speichert Chrome auf Wunsch in Google Wallet, wenn der Nutzer bei seinem Google-Account angemeldet ist. In diesem Fall würde requestAutocomplete die Kreditkartennummer nicht herausgeben, verspricht Google. Wer Wallet nicht benutzt, kann die Daten lokal im Browser speichern. Ob sie dort verschlüsselt werden, ist nicht bekannt.

Weitere neue APIs gibt es für Entwickler von Chrome-Apps: Mit URL-Handlern können sie Muster für solche URLs festlegen, die ihre Anwendung verarbeitet. Directory access ermöglicht es Chrome-Apps, in vom Benutzer festgelegte Verzeichnissen Dateien zu lesen und zu schreiben. Dadurch können Anwendungen im Browser und lokal installierte Programme auf dieselben Daten zugreifen. Die Ankündigung von Chrome 31 führt weitere Neuerungen auf, etwa eine Spracherkennungs-API und einen Alpha-Kanal für WebM-Videos.

(ck)