Free Software Foundation erläutert GPLv3

Nachdem sich sowohl prominente Kernel-Entwickler als auch Linux-Koryphäe Linus Torvalds gegen die Neufassung der GNU General Public License ausgesprochen hatten, will die Free Software Foundation einige Punkte klarstellen.

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In der kritischen Diskussion rund um die dritte Version der GNU General Public License (GPL) hat nun die Free Software Foundation (FSF) selbst das Wort ergriffen. Die FSF, unter deren Fittichen die Neufassung der Open-Source-Lizenz zunehmend Gestalt annimmt, bezieht sich in Mitteilungen an die GPLv3-Mailingliste und auf der eigenen Website auf die Bedenken, die eine Gruppe von Linux-Kernel-Entwicklern geäußert hatte.

In ihrem Kommentar betont die Organisation insbesondere, dass weder der jetzt vorliegende GPLv3-Entwurf noch die für Anfang 2007 erwartete Endfassung Einschränkungen zur Nutzung von GPL-lizenzierter Software enthalten. Vielmehr wolle die FSF mit der GPLv3 klarstellen, dass eine Beschränkung der Installation neuer Software durch die Hardware, wie sie zum Beispiel die Hersteller von DRM-Systemen implentieren, mit der GPL unvereinbar sei.

Zum ebenfalls heftig umstrittenen Thema Software-Patente stellt die FSF nochmals klar, dass in der neuen GPL lediglich ein Verzicht auf die Geltendmachung der jeweils zugrundeliegenden Patentrechte vorgesehen sei. Die Stiftung sei derzeit aktiv im Gespräch mit großen Patentinhabern, um zu einer für alle Beteiligten befriedigenden Lösung zu kommen.

Einige Open-Source-Verfechter wie Linux-Schöpfer Linus Torvalds halten die GPLv3 schlicht für überflüssig. Für sie deckt die aktuelle Version 2 ihre Bedürfnisse, die neue Fassung geht ihnen viel zu weit. Anfang September bestätigte das Landgericht Frankfurt zum ersten Mal die Gültigkeit der GPL nach deutschem Recht.

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