Schlecht für Red Hat: Oracle könnte Linux stützen

Unbestätigte Gerüchte, der Datenbankriese Oracle könnte bald eigene Linux-Produkte auf den Markt bringen, sollen am vergangenen Freitag für einen Sturz im Aktienkurs des Linux-Distributors Red Hat verantwortlich gewesen sein.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Der Linux-Distributor Red Hat musste am vergangenen Freitag einen Kurseinbruch von mehr als sieben Prozent auf ein Jahrestief von 19,71 US-Dollar hinnehmen, nachdem ein Börsen-Analyst die Spekulation geäußert hatte, Oracle werde vielleicht eigene Linux-Anwendungen anbieten. "Unsere unabhängigen Prüfungen in den vergangenen zwei Wochen weisen darauf hin, dass Oracle kurz davor zu stehen scheint, einen eigenen Software-Stack herauszubringen", lautete die butterweiche Spekulation des Beratungshauses Jefferies – Grund genug, die eigene Bewertung des Red-Hat-Papiers von 24 auf 21 Dollar zu kürzen.

Mit Stack meinen die Analysten offenbar eine Open-Source-Software-Kombination wie das populäre LAMP, bestehend aus dem Betriebssystem Linux, dem Webserver Apache, der Datenbank-Engine MySQL und dem Programm-Interface PHP. Die Möglichkeiten, ein vergleichbares Bündel an Softwarepaketen herauszubringen, hat Oracle zweifelsfrei. Den kostenlosen Lite- und Personal-Editionen der eigenen proprietären Datenbank 10g hat der Konzern just das Open-Source-Gegenstück Berkeley DB zur Seite gestellt. Dessen Hersteller Sleepycat hatte die Ellison-Company zuvor aufgekauft und damit dem Konkurrenten MySQL ausgespannt. Bis dato war Berkeley DB ein Speichermodell im Repertoire von MySQL gewesen. Mit Übernahmeversuchen von MySQL und JBoss war Oracle zwar gescheitert, doch immerhin hat das Unternehmen im Juni ein Sortiment von Validated Configurations aus Hard- und Software-Komponenten formuliert, für welche Oracle den Anwendern das reibungslose Zusammenspiel garantiert (hps)