Linspire und Ubuntu-Sponsor Canonical kooperieren

Linspire verwendet zukünftig Ubuntu statt Debian als Grundlage der eigenen Distributionen, Ubuntu-User erhalten demnächst Zugriff auf Linspires CNR-Softwarearchiv.

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Von
  • Oliver Diedrich

Canonical und Linspire haben eine Zusammenarbeit verabredet mit dem Ziel, doppelte Arbeit an den gleichen Baustellen zu vermeiden und so Linux auf dem Desktop schneller voranzubringen. Linspire stellt die Grundlage seiner kommerziellen Distribution Linspire und deren kostenlosen Community-Ablegers Freespire von Debian auf Ubuntu um. Ubuntu basiert selbst auf Debian, enthält aber bereits viele Verbesserungen in Richtung Desktop-Einsatz und Benutzerfreundlichkeit. Der KDE-Desktop in Linspire und Freespire soll dabei erhalten bleiben; Ubuntu verwendet standardmäßig Gnome. Die Umstellung wird zu einer Verschiebung des Erscheinungstermins von Freespire 2.0 ins zweite Quartal 2007 führen.

Ubuntu wird im Gegenzug die erste Distribution, die Linspires demnächst auch für andere Distributionen geöffnetes Software-Archiv Click'n'Run Warehouse (CNR) nutzt. Ab der kommenden Version 7.04 soll Ubuntu ein Plug-in zum bequemen Zugriff auf CNR erhalten. Langfristig ist eine Integration von CNR in die Ubuntu-Software-Verwaltung geplant. CNR stellt bislang Linspire- und Freespire-Anwendern Open-Source- und kommerzielle Software für Linux zur Verfügung.

Canonical dürfte es bei der Kooperation mit Linspire vor allem um einen Kanal für kommerzielle Software gehen: Bereits vergangenen Sommer hatte das Unternehmen ein "Commercial"-Repository für Ubuntu eingerichtet, sein Inhalt beschränkt sich jedoch bis heute auf zwei kostenlose Anwendungen: Opera und den RealPlayer. CNR bietet auch die Möglichkeit, kostenpflichtige Anwendungen zu vertreiben. Das Open-Source-Angebot von CNR ist hingegen nur ein Bruchteil der Software-Auswahl, auf die Ubuntu-Anwender über die Standard-Repositories der Distribution zugreifen können. (odi)