GPLv3 kurz vor der Veröffentlichung

Am heutigen Freitag hat die Free Software Foundation ( FSF ) den letzten Entwurf der GNU General Public License v3 veröffentlicht. Die finale Fassung soll Ende Juni erscheinen.

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Von
  • Andrea Müller

Nach 17 Monaten Diskussion hat die FSF den vierten und letzten Entwurf der GPLv3 veröffentlicht, der bis zum 29. Juni zur Diskussion steht. Anschließend soll die finale Version der GPL in Version 3 erscheinen. Der vierte Entwurf stellt die im dritten Entwurf nicht erreichte Kompatibilität zur Apache-Lizenz 2.0 her, was sich bereits auf Suns JavaOne-Konferenz angedeutet hatte.

Mit der GPLv2 wird Version 3 der GPL jedoch nicht kompatibel sein. Dies führt dann zu Problemen, wenn Entwickler Code aus Programmen mit unterschiedlichen Lizenzen verwenden oder verlinken. FSF-Gründer Richard Stallman ermutigt daher Entwickler, Ihre Programme unter die neue GPL-Version zu stellen, betont jedoch, dass es jedem Programmierer freisteht, weiterhin die GPLv2 zu verwenden. Als ausschlaggebenden Grund für ein Lizenz-Upgrade nennt er die in der GPLv3 hinzugekommenen Regelungen bezüglich Software-Patenten und DRM.

Der vierte Entwurf enthält außerdem eine Änderung des Abschnitts, der nach dem Microsoft-Novell-Abkommen in die Lizenz aufgenommen wurde und unter anderem Vereinbarungen verbot, die Patentlizenzen speziell für ein Produkt enthalten: Der vorliegende Diskussionsentwurf präzisiert das Verbot, indem er Firmen die nach dem 28.03.2007 ein solches Abkommen unterzeichnen, untersagt, Software unter der GPLv3 zu verbreiten. Die im November 2006 zwischen Novell und Microsoft getroffene Vereinbarung ist davon also nicht betroffen. (amu)