Linspire-Chef kritisiert den jüngsten GPLv3-Entwurf

In einem offenen Brief warnt Kevin Carmony, CEO des Linux-Distributors Linspire, davor, dass die GPLv3 in der jetzigen Form der Verbreitung von Linux schaden wird.

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Von
  • Andrea Müller

Der CEO von Linspire, Kevin Carmony, hat in einem offenen Brief den letzten Disskussionsentwurf zur GPLv3 kritisiert. Er befürchtet, sollte die Lizenz in dieser Form in Kraft treten, einen Schaden für die Verbreitung von Linux auf dem Desktop.

Die Free Software Foundation (FSF) hat in die GPLv3 erstmals Regelungen zum Umgang mit Softwarepatenten und DRM aufgenommen. Gerade das sieht Carmony als Gefahr, da Linux-Distributoren keine GPL-Software mehr mit proprietären Komponenten anbieten können.

Desktop-User legten aber Wert auf proprietäre Treiber, Codecs und Software und wollten auch geschützte DVDs abspielen können. Linspire habe in den letzten sechs Jahren hart daran gearbeitet, den Nutzern auch solche Techniken anzubieten. Mit dem Inkrafttreten der GPLv3 in der aktuellen Fassung stünde Linspire wieder ganz am Anfang und könne kein Geld mehr in Open-Source-Projekte investieren. Auf lange Sicht würde die GPLv3 zu einer Isolation von Linux führen und Wettbewerbern in die Hände spielen.

Carmony will die finale Version der GPLv3 abwarten, um sich ein endgültiges Urteil zu bilden. Er appelliert aber an die FSF, die in seinem offenen Brief geäußerten Bedenken in Betracht zu ziehen. (amu)