Akkutransplantation
Wenn Li-Ion-Akkus im Notebook keine rechte Leistung mehr bringen, reicht die Kapazität für andere Anwendungen durchaus noch. Wie wäre es mit einem Notebookakkuschrauber oder einer Notebookakkutaschenlampe?
Durch Zufall kam ich an ein ausgedientes Akkupack für ein Dell-Notebook. Das Gehäuse aus schlagfestem, rundum verklebtem Kunststoff hielt grobem Werkzeug nur kurz stand: Einfach entlang der Naht mit einem Stechbeitel auftrennen. Im Innern fanden sich acht paarweise parallelgeschaltete Li-Ion-Standardzellen vom Typ 18650, zu meiner größten Überraschung fast voll geladen; offensichtlich hatte nur die Spannungsüberwachung ihren Geist aufgegeben. Also Obacht: Li-Ion-Akkus können bei Kurzschlüssen platzen und unter Absonderung übelster Dämpfe in Flammen aufgehen.
Allerdings hatte ich in meinem Eifer übersehen, dass auch kräftige Li-Ion-Zellen irgendwann mal leer sind. Das Aufladen aber ist das eigentliche Problem: Li-Ion-Zellen vertragen nicht die geringste Überladung; sie setzen die überschüssig zugeführte Leistung nicht wie Nickel-Akkus in Wärme um, sondern in Lautstärke und Qualm.
Brandgefährlich
Laut einschlägiger Fachmeinung darf man Li-Ion-Akkus nicht ohne Spannungsüberwachung jeder einzelnen Zelle in Reihe schalten. Hat die Spannung einer Zelle beim Laden 4,1V erreicht oder beim Entladen rund 3V unterschritten, muss sie sofort vom Lade- bzw. Laststrom getrennt werden. Eine Parallelschaltung ist dagegen sehr wohl zulässig. Das Aufladen einer 18650 ist eigentlich sehr einfach, wenn man sich mit 90 Prozent der Nominal-Kapazität zufriedengibt: Ein Ampere draufgeben und warten, bis an der Zelle genau 4V anliegen. Dann vom Netzgerät trennen.
Reicht für ein Elektro-Kleingerät eine einzelne Zelle, kann man zum Aufladen übrigens prima die Ladeschale einer abgelegten Digitalkamera o.ä. verwenden, sofern diese mit einem Li-Ion-Akku ausgestattet war. Ist die Li-Ion-Nominalspannung von 3,7V zu hoch, kann man 0,7V mittels einer in Serie geschalteten Diode 1N5407 vernichten. So geschehen bei einer Taschenlampe, die mit zwei Trockenbatterien (beziehungsweise der klassischen 3V-Stabbatterie) betrieben wird. (cm [1])
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