Acer ist eine coole globale Company

Im Unterschied zu vielen Unternehmen der Branche spiegelt sich die Internationalität bei Acer auch im Management wider: hier finden sich nicht nur Taiwanesen, sondern auch Italiener, Schweizer, Österreicher, Franzosen und Deutsche.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Oliver Ahrens gefällt es sehr gut in Schanghai.

Lieber Herr Sicking,

Ihre Frage, ob es cool sei, dass ein Deutscher Chef eines taiwanischen Herstellers in China wird, beantworte ich mit einem uneingeschränkten: na klar ist das cool!

Acer ist ja schließlich auch eine coole Company. Entschuldigen Sie, ich korrigiere, eine "coole globale Company". Während sich die Internationalität vieler Unternehmen in der IT-Branche auf ein lokales Sales- und Marketingteam und eventuell auf das Raumpflegepersonal beschränkt, finden sich bei Acer im Board of Directors Taiwanesen, Italiener, Schweizer, Österreicher, Franzosen und eben auch Deutsche.

Das weltweite Hardwaregeschäft wird – sehr erfolgreich – von einem Italiener geleitet: Der Region Panamerica, mit Sitz in Kalifornien steht – ebenfalls sehr erfolgreich – ein Österreicher (!) vor und sogar Deutschland wird von einem Rheinländer geleitet, der alles andere ist, als der Kurt Beck der IT-Branche.

Da verblasst meine Exotik doch merklich, und der Ansatz, flexibel auf lokale Management Anforderungen zu reagieren, wird über deutlich.

Aber bin ich ein Auswanderer? Ich weiß es nicht. Eigentlich wollte ich 1981, statt einer Karriere als Hummerfischer oder Zigarettenverkäufer nachzustreben, "nur mal kurz" von der Insel aufs Festland und schwupps, wie das bei Männern halt so ist, haben mich Frauen und Karriere, sorry, ich meine natürlich Karriere und familiäre Verpflichtungen, auf dem "Festland" festgehalten – und bevor man sich versieht, werkelt man schon in Schanghai.

Also bin ich eigentlich ein Einwanderer (Helgoländer sehen das Festland aus einer gesunden Distanz), der dann in ein anderes Land ausgewandert ist – in diesem Sinne also ein "Weiterwanderer". Wie lange das Weiterwandern geht, weiß ich noch nicht, aber erst mal gefällt es mir hier sehr gut. Ich gehe davon aus, dass es wohl einige Jahre dauernd wird, bevor ich mich der vom Raphaels-Werk aufgezeigten Tendenz zur Rückwanderung anschließe.

Und Vox hat den eigentlich spannenden Part, die Einwanderung nach Deutschland – "ist das ein Golf oder VW?" – schon verpasst. Belassen wir es besser dabei.

Viele Grüße aus Schanghai
Oliver Ahrens

P.S.: China und Schanghai sind übrigens auch extrem cool! (map)