Bei NT plus müssen rund 70 Mitarbeiter gehen

Die Hiobsbotschaft kam für die Mitarbeiter wie der Blitz aus heiterem Himmel: NT plus wird etwa 20 Prozent seiner Belegschaft entlassen. Grund: Zentralisierung der Verwaltung am Konzernstandort der Actebis-Gruppe in Soest. Jetzt soll ein Sozialplan erarbeitet werden.

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Von
  • Matthias Parbel

NT plus-Geschäftsführer Volker Schwellenberg strebt höheren Service- und Qualitätslevel bei Einkauf und Vertrieb an

(Bild: NT plus)

Dienstagvormittag, Zentrale der NT plus in Osnabrück: Geschäftsleitung und Betriebsrat informieren die Mitarbeiter über einen weiteren Schritt der Konvergenzoffensive, die NT plus und Actebis Peacock im vergangenen Jahr beschlossen haben. "Die Zusammenlegung der Verwaltungsaufgaben ist nur konsequent", sagt NT plus-Geschäftsführer Volker Schwellenberg. Die Belegschaft ist schockiert. Denn hinter diesem Satz steht die Entlassung von etwa 20 Prozent der Mitarbeiter. Das sind circa 70 Beschäftigte. Genaue Mitarbeiterzahlen geben die Einzelgesellschaften innerhalb des Actebis-Konzerns nicht bekannt, ebenso wenig wie Geschäftszahlen. Betroffen vom Stellenabbau sind vor allem Buchhaltung und IT-Administration. Für die Beschäftigten wird jetzt ein Sozialplan von der Geschäftsleitung und der Mitarbeitervertretung ausgearbeitet. Er soll "in den nächsten Wochen umgesetzt" werden, teilt das Unternehmen mit.

Dieser einschneidende Schritt – die Zusammenlegung der Verwaltungsaufgaben – sei nur eine logisch Folge der SAP-Einführung bei NT plus im vergangenen Jahr und der damit verbundenen einheitlichen Steuerung der Logistikbereiche. Denn der Konzern wolle ITK-Konvergenzprodukte und –lösungen künftig noch vernetzter und unternehmensübergreifend verkaufen. Schwellenberg: "Mit der leistungsfähigen Infrastruktur der Actebis-Gruppe im Rücken, werden wir unsere Prozesse noch effizienter gestalten und Einkauf und Vertrieb können einen höheren Service- und Qualitätslevel erreichen." Nach der Zusammenführung der Verwaltungsaufgaben "können wir uns im operativen Geschäft ganz auf die Weiterentwicklung unserer ITK-Projekte konzentrieren."

Auf Nachfrage von heise resale wurde betont, dass keine weiteren Zentralisierungsmaßnahmen geplant seien. Einkauf und Vertrieb würden auf jeden Fall in Osnabrück bleiben. Ebenso gäbe es keinerlei Überlegungen, das Lager von NT plus – das Logistikzentrum in Staufenberg basiert auf einem Jointventure mit DHL – in die beiden Actebis-Lager in Soest zu integrieren. Die Entscheidung vom Dienstag dieser Woche betreffe einzig und allein die Verwaltungsaufgaben.

Auf jeden Fall erwartet die Geschäftsführung, dass sich aus der Zusammenlegung der Verwaltung Synergien ergeben, von denen Hersteller und Kunden direkt profitieren könnten. Begründet wird dies damit, dass durch schlankere Prozesse, kürzere Wege und noch besser vernetzte Systeme den Geschäftspartnern effizientere Bestellabwicklung und der Zugriff auf ein wesentlich größeres Produkt- und Dienstleistungssortiment ermöglicht würden. (map)