Die drei wichtigsten Schritte zur Veränderung

Ob Sie im Job erfolgreich sind oder nicht, liegt vor allem an einer Person, nämlich an Ihnen. Es ist Ihre eigene Einstellung, die Sie nach vorne bringt oder aber brutal ausbremst.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wenn Sie heute in einem Kundengespräch sind oder vor Ihrem Chef sitzen und ihn um eine Gehaltserhöhung bitten, dann sitzen noch ein paar Leute mehr am Tisch: Ihre Eltern, Ihre Lehrer, Ihre Freunde und all die anderen, die Ihnen bisher begegnet sind und sie beeinflusst haben. Wir sind die Summe unserer Erfahrungen und die haben wir in der Regel anderen Menschen zu verdanken. Egal wie viele Rhetorik-Kurse und Führungsseminare Sie besucht haben: die bisherigen Reaktionen der Leute, die wichtig in Ihrem Leben waren, bestimmen Ihr Verhalten im Markt auch noch mit.

Leider sind es ja nicht nur gute Erfahrungen, die wir gemacht haben. Zum Glück muss man nicht in jedem Fall die Hilfe eines Therapeuten suchen, um die Erlebnisse zu verarbeiten. Denn nicht jedes negative Erlebnis macht uns krank. Aber es beeinflusst unsere Glaubenssätze. Genau wie unsere Vorbilder es tun. Damit uns die vergangenen Erfahrungen in Zukunft nicht mehr im Weg stehen, müssen wir drei Dinge tun: erkennen, analysieren und verändern.

Erkennen Sie, welche Person oder welches Erlebnis Sie stark beeinflusst hat. Waren Ihre Eltern Kämpfernaturen, die jedes Problem als Herausforderung sahen oder sahen sie sich tendenziell immer als Opfer der Umstände? Inwieweit haben Sie diese Einstellung übernommen? Welche Botschaften haben Ihnen Ihre Lehrer mitgegeben? Wurden Sie motiviert und gefördert oder hat man Ihnen das Gefühl gegeben, dass Sie ein Versager sind?

Wenn es lauter positive Erfahrungen waren, dann hatten Sie sehr viel Glück und werden vermutlich kein Problem damit haben, Ihre Karriere in Angriff zu nehmen und dabei auch Rückschläge wegzustecken. Sollten Sie negative Erfahrungen gemacht haben, ist Vorsicht angebracht. Denn selbst wenn Sie glauben, darüber hinweg zu sein, so tauchen die Dämonen der Vergangenheit doch immer wieder auf – und zwar am liebsten in kritischen Momenten.

Um diese in den Griff zu bekommen, ist vor allem eins wichtig: sich diese negativen Glaubenssätze bewusst machen, also die Analyse Ihrer Gedanken. Hören Sie genau hin, was die Stimme in Ihrem Kopf sagt. Nur so werden Sie sie dabei erwischen, dass Sie Ihnen eine negative Botschaft mitgeben will: "das schaffst Du nicht", "das ist eine Nummer zu groß", "was mach ich nur, wenn es schief geht?". Betrachten Sie diese Stimme als eine Art außenstehende Person, die Ihnen etwas ins Ohr flüstert. So können Sie vermeiden, dass Sie diese "Eingebungen" kritiklos hin- und übernehmen.

Versuchen Sie nicht, diese Stimme zu ignorieren, denn dann wird sie um so lauter werden. Machen Sie sich lieber bewusst, woher diese Botschaft kommt und auf welchen Erfahrungen sie beruht. Analysieren Sie diese Botschaft, denn Selbsterkenntnis bringt Sie in Ihrer Entwicklung ebenfalls weiter.

Doch dann geben Sie den Gedanken keinen weiteren Raum und vor allem keinen Einfluss auf das aktuelle Geschehen. Sagen Sie zu sich selbst: "Vielen Dank für die Warnung. Ich habe sie zur Kenntnis genommen, doch die Gefahr ist gar nicht da. Und jetzt würde ich mich doch gerne auf die Gegenwart konzentrieren und an meinem weiteren Erfolg arbeiten". Treten Sie mit sich selbst in einen Dialog.

Praxistipp: Wenn Sie Schwierigkeiten mit diesen "Selbstgesprächen" haben, dann versuchen Sie es doch mal mit der Technik, die Bestsellerautor T. Harv Eker empfiehlt: verbieten Sie sich eine Woche lang negative Gedanken und Gespräche und versuchen Sie jeden negativen Satz – ob gesprochen oder gedacht – sofort in einen positiven zu verwandeln. Spätestens beim Versuch diese Übung durchzuhalten, werden Sie merken, wieviele negative Gedanken und Gefühle Ihnen jeden Tag im Weg stehen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)