Expert AG weiter auf Erfolgstour

Erneut konnte die Expert AG ihren Umsatz überdurchschnittlich steigern. Dank konservativer Planung und schlanker Kostenstruktur wurde eine Rekordrendite von 16 Prozent ausgeschüttet.

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Von
  • Matthias Parbel

Freuen sich über Erfolgszahlen (v.li.): Dr. Stefan Müller, Vorstand, Karl-Friedrich Albrecht, Aufsichtsratsvorsitzender, Volker Müller, Vorstandsvorsitzender und Gerd-Christian Hesse, Geschäftsbereichsleiter Kaufmännische Verwaltung und Generalbevollmächtigter der Expert AG.

(Bild: expert)

Zum fünften Mal in Folge konnte die Expert AG auch das Geschäftsjahr 2009/2010 (Ende: 31. März 2010) mit einem deutlichen Umsatzzuwachs von 10,2 Prozent abschließen. Gegenüber dem Vorjahr steigerte die Fachhandelskooperation ihren Innenumsatz, der aus dem Einkauf der angeschlossenen Händler (243 Mitglieder, 430 Filialen) resultiert, von 1,55 auf 1,71 Milliarden Euro. Der Außenumsatz der Gruppe stieg entsprechend auf 3,6 Milliarden Euro. Die Gruppe setzte sich hinter Media Markt und vor Euronics auf Rang zwei im Gruppenranking der GfK.

Wie Vorstandsvorsitzender Volker Müller erklärt, war die Gruppe wegen der allgemeinen Wirtschaftskrise nur von einem moderaten Plus von zwei Prozent ausgegangen und hatte deshalb die Kostenstruktur nahezu "gleich gehalten". Das überdurchschnittliche Wachstum bescherte deshalb den Gesellschaftern eine ungewöhnlich hohe Dividende von insgesamt 16,06 Prozent pro Aktie (Jahresbonus, Sonderbonus auf die Warenbezüge aus dem expert-Lager sowie eine einmalige Sonderdividende, die sich aus den positiven Ergebnissen der Regiebetriebe der expert-Tochtergesellschaft "expert Handels GmbH" ergibt).

Die größten Umsatztreiber waren Weiße Ware (plus 16,7 Prozent) sowie Consumer Electroncis (plus 10,1 Prozent). Extrem gut und gegen den allgemeinen Markttrend lief auch das TK-Geschäft (plus 13,9 Prozent). So konnte die expert AG mit 600 000 verkauften iPhones sogar mehr Geräte verkaufen als die Telekom selbst über ihre eigenen Shops.

Das aktuelle Geschäftsjahr verläuft bislang so gut, dass die sonst eher konservativ planenden Langenhagener für 2010/2011 von einem zweistelligen Umsatzplus ausgehen. Einen der Grundsteine für diese Entwicklung sieht Müller im qualitativ hochwertigen und damit auch umsatzträchtigen TV-Segment. Konnte die GfK beispielsweise in der KW 24 eine bundesweite Absatzsteigerung von 40 Prozent vermelden, erhöhten die expert-Gesellschafter ihren TV-Abverkauf im gesamten Mai um 55 Prozent. Hätte nicht manch einer der sechs TV-Anbieter, auf die sich expert konzentriert, Lieferengpässe gehabt, hätte die Gruppe noch mehr, vor allem großformatige Geräte (ab 46 Zoll) verkaufen können.

Im laufenden Jahr setzt die expert AG auf Internet- und 3D-TV, 3D-Blu-ray-Player sowie hochwertige Weiße-Ware-Produkte, vor allem im Großgerätesegment. Ein besonderes Augenmerk werden die Fachhändler auch auf Tablet-PCs legen. Neben dem iPad, das bislang leider nur in kleinen Stückzahlen verfügbar war, wie Müller erklärt, wolle man auch die Produkte der Wettbewerber ins Angebot nehmen. Allein beim Vermarktungskonzept ist man sich noch uneins. Karl-Friedrich Albrecht, Aufsichtsratsvorsitzender und Inhaber mehrerer expert-Superstores, berichtet, dass diese Geräte im Idealfall in mehreren Abteilungen (PC, TK sowie CE) angeboten werden sollten. (map)