HEK für 4-TByte-HDDs halbiert sich seit Jahresanfang

Nach einem guten Start ins neue Jahr ist der Festplattenabsatz merklich zurückgegangen. Die Preise tendieren moderat nach unten und auch für die einst knappen 4-TByte-Drives sind keine Höchstpreise mehr fällig.

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Von
  • Matthias Parbel

Die HEKs für Festplatten sind weiter leicht rückläufig. Im 4-Wochen-Rückblick geben die Preise um bis zu sechs Prozent nach. Seit Jahresanfang kaufen Reseller beispielsweise 1-TByte-Platten um zwölf Prozent günstiger ein. Einen drastischen Sprung nach unten verzeichnen interne 4-TByte-Laufwerke, deren HEK sich nahezu halbiert. Je nach Verfügbarkeit schwankte der HEK bisher zwischen rund 300 und 215 Euro. Nun gibt es unter anderem die HGST Deskstar 7K400 schon ab 150 Euro. Nachdem die Laufwerke nun auch nicht mehr unter akuter Allokation stehen, sollten sich die Preispunkte zunächst bei dieser Marke einpendeln.

Für eine interne 4-TByte-Platte waren am Anfang des Jahres noch 300 Euro fällig, nun beginnt der HEK bei 150 Euro.

"Nach einem sehr guten Start zu Beginn des Quartals hat sich die Nachfrage seit Ende Februar rückläufig entwickelt, da extrem viel Ware im Markt ist und nur sehr langsam abfließt", erklärt Felix Böving, Team Leader Business Unit Storage bei Also. "Dementsprechend ist die Verfügbarkeit zu gut und die Preise aktuell stark unter Druck." Insgesamt wird erwartet, dass die Q1-Umsätze in etwa auf dem Niveau des vergangenen vierten Quartals liegen werden.

Die schwache Nachfrage trifft sowohl den 2,5- wie auch 3,5-Zoll-Sektor. "B-Brand-Anbieter externer Festplatten punkten derzeit über ein interessantes Preis-Leistungs-Verhältnis", sagt Markus Harbach, Leiter Einkauf bei Wave. "Wohingegen A-Brands diese Eigenschaft leider fehlt und demnach das Preisgefüge eher uninteressant ist."

Bei 2,5-Zoll-HDDs unterschreiten 1-TByte-Laufwerke erstmals die 50-Euro-Marke.

Im heise resale Preisradar bleibt Western Digitals WD Red mit drei TByte die meistgesuchte Platte. Doch auch an ihr geht der Preisverfall nicht spurlos vorüber. Kostete die Red-Platte in der KW 7 noch rund 130 Euro brutto, liegt das Laufwerk in der KW 13 nur noch bei zirka 120 Euro. Ebenfalls gesucht sind die beiden 3-TByte-Disks Seagate Barracuda 7200.14 (100,90 Euro) und Caviar Green WD30EZRX (104,64 Euro). Zudem platziert sich die Seagate ST4000DM000 (155,90 Euro) mit vier TByte im Ranking. Der durchschnittliche Online-Angebotspreis für Festplatten und SSDs sinkt im Wochenvergleich um 1,4 Prozent auf 103,29 Euro. In der KW 7 lag der Wert noch bei nicht ganz 109 Euro.

"Für die kommenden Wochen erwarten wir nur leicht fallende Preise", sagt Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. "Gleichzeitig rechnen wir mit einer guten Nachfrage und bis auf kleinere, punktuelle Verfügbarkeitsprobleme bleiben alle Artikel auch weiterhin sehr gut verfügbar."

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Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:

ALSO GmbH
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH

"Saisonal bedingt dürften die Umsätze im Q2 etwas schwächer ausfallen als in den letzten beiden Quartalen", ergänzt Also-Manager Böving. "Dementsprechend dürfte keine großen Änderungen zu der Situation im März zu erwarten sein."

2012 tendierte der Markt im zweiten Quartal ebenfalls nach unten. Damals war das Segment aber noch mit den Nachwehen der Festplattenkrise beschäftigt. Für dieses Jahr rechnen Marktbeobachter mit einer Seitwärtsbewegung. Wie zu hören ist, steuert die Festplattenbranche bereits gegen, um einer Überproduktion mit massiveren Preisverfall vorzubeugen. Ab wann diese Maßnahmen greifen, ist jedoch noch unklar. (map)
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